Kristalle für die Energieumwandlung
Forscher beobachten Einfluss von Defekten auf mechanische Eigenschaften von Nanostrukturen
Georg-August-Universität Göttingen
Georg-August-Universität Göttingen
Ein möglicher Kristalldefekt ist der sogenannte Stapelfehler, der eine lokale Störung der Stapelfolge einiger Kristallebenen darstellt. Wie Forscher bereits gezeigt haben, können Defekte – insbesondere auch Stapelfehler – die mechanische Spannungsverteilung in Kristallen signifikant verändern. „Die Erzeugung von Energie ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, so dass die Möglichkeit der Umwandlung mechanischer Energie in elektrische Energie einen alternativen und effizienten Ansatz darstellt“, erläutert Dr. Moumita Ghosh, Erstautorin der Studie, von der Universität Göttingen und ehemalige Doktorandin des Indischen Instituts der Wissenschaften. „Es gibt einige kristalline Keramiken, die diese Energiewandlung ermöglichen. Allerdings können zum Beispiel ihre Nanostrukturen kollabieren, sodass ihre mechanischen Eigenschaften anders sind als erwartet. Wenn wir diese Beobachtungen berücksichtigen, können wir energieumwandelnde Bauelemente aus diesen winzigen Strukturen entwickeln“, so Dr. Ghosh.
Die neuen Beobachtungen belegen nicht-intuitive Auswirkungen der Defekte auf die mechanischen Eigenschaften in niedrigdimensionalen Strukturen. „Das sogenannte ,Defect engineering‘ piezoelektrischer Nanomaterialien wird es zukünftig ermöglichen, qualitativ hochwertige Bauelemente für kosteneffektive Energieumwandlung auf der Basis mechanischer Schwingungen zu realisieren“, sagt Dr. Ghosh. Ferner werden elektromechanische Bauelemente für die biomedizinische Forschung und Diagnostik sowie elektronische Anwendungen möglich.
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