Der Europamarkt für Anlagen zur Behandlung von Klär- und Prozessschlämmen

Höheres Schlammaufkommen stärkt Nachfrage

06.04.2001

Optimistisch zeigt sich eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan zu den Perspektiven des Europamarktes für Anlagen zur Behandlung von industriellen und kommunalen Klär- und Prozess-schlämmen. Nachhaltiges Wachstum soll den Umsatz von 1,36 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 auf 2,05 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 ansteigen lassen. Hauptwachstumsfaktoren sind ein steigendes Schlammaufkommen und strengere Entsorgungsvorschriften.

Im Rahmen der Umsetzung der EU-Abwasserrichtlinie (91/271/EEC) werden im-mer mehr Haushalte an die Kanalisation an-geschlossen und die Abwässer in modernen Kläranlagen behandelt. Folglich fällt immer mehr Klärschlamm an. Die geltenden natio-nalen Entsorgungsbestimmungen schränken die Verbringung von Klärschlamm auf land-wirtschaftliche Flächen zunehmend ein, so-dass der Bedarf an alternativen Entsor-gungsmöglichkeiten wächst. Bei der Depo-nierung wiederum darf der Anteil an organi-schen Stoffen eine festgelegte Höchstgrenze nicht überschreiten. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Nachfrage nach ver-schiedenen Aufbereitungstechnologien.

Schlammtrocknung senkt Entsorgungskos-ten

Besonders günstige Wachstumsaussichten haben dabei die Segmente Schlamment-wässerung und -trocknung. Diese Verfahren erhöhen den Anteil der Trockenmasse im Schlamm und verringern damit die Schlammenge, die zur weiteren Behandlung und Entsorgung anfällt. Auf diese Weise las-sen sich auch die hohen Entsorgungskosten reduzieren. Industrielle Schlammerzeuger set-zen aus den gleichen Kostengründen ver-stärkt auf Anlagen zur Vor-Ort-Behandlung. In den stärker gesättigten Regionen wird sich nach Saana Karki, Research Analyst bei Frost & Sullivan, die Nachfrage nach Modernisie-rungs- und Rekonstruktionsleistungen erhö-hen. Schließlich stellt auch die Wartung von Anlagen einen wichtigen Wachstumsfaktor dar.

Kommunen mit Abstand größte Abnehmer

Die Studie bestätigt die Dominanz von Ent-wässerungs- und Eindickungsanlagen, auf die zusammen fast 68 Prozent des Gesamt-absatzes entfallen. 76 Prozent des Gesamt-umsatzes wird mit den Kommunen erwirt-schaftet. Bei den industriellen Anwendungen dominieren die Lebensmittel- und Getränke-industrie sowie die Zellstoff- und Papierindust-rie.

Großkonzerne dominieren den Markt

Die führenden Unternehmen sind meist Toch-tergesellschaften großer Konzerne. Als Ge-neralauftragnehmer liefern sie schlüsselferti-ge Komplettlösungen, die das gesamte Spektrum der Aufbereitungstechnologien beinhalten. Marktführer sind Degrémont, US-Filter (Vivendi Environment) und OTV (Vivendi Water). Auch die Passavant-Gruppe hat mit ihren jüngsten Fusionsaktivitäten, die den zu-nehmenden Konsolidierungstrend auf dem Markt widerspiegeln, ihre Präsenz auf dem europäischen Gesamtmarkt gestärkt. Erfolg-reich in speziellen Segmenten operieren Andritz, Guinard Centrifugation und Alfa La-val.

Abschließend stellt die Studie fest, dass die Bedeutung von Spezialanbietern wächst: Mit der Zunahme von Modernisierungs- und Re-konstruktionsaufträgen sowie industriellen Anwendungen verschiebt sich die Nachfra-ge von bloßen Billigangeboten hin zu maß-geschneiderten High-Tech-Lösungen.

Die Studie "The European Sludge Treatment Equipment Market " (Report 3894) ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartner Stefan Gerhardt, Tel. 069-235057, Fax 069-234566

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