Kunststoffe: Verpackungsmaterial der Zukunft
In der US-Verpackungsindustrie ist Kunststoff das wichtigste Material.
Kunststoffverpackungen gibt es in starrer und in flexibler Form. Zu den flexiblen Verpackungen zählen unter anderem Tüten, Luftpolsterfolien, Tuben und Standbeutel. Aus starren Kunststoffen werden beispielsweise Blister, Flaschen, Kartuschen, Paletten und Schalen gefertigt. Aufgrund seines geringen Gewichts und der hohen Funktionalität hat Plastik die traditionellen Verpackungsmaterialien zunehmend verdrängt. Nach dem großen Boom hat sich die Umstellungsquote allerdings in den letzten beiden Jahren verlangsamt, so dass sich die Wachstumsrate im Markt für Kunststoffverpackungen voraussichtlich der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung anpassen wird.
Thermoplaste finden häufigste Verwendung
Mit einem Anteil von 25 Prozent am US-Gesamtmarkt für Kunststoffe bilden die Verpackungen mit Abstand den größten Einzelsektor. Im Verpackungsbereich kommen hauptsächlich Thermoplaste, also warm verformbare Kunststoffe zum Einsatz; der einzige duroplastische (hitzehärtbare) Kunststoff, der in diesem Sektor in großen Mengen verwendet wird, ist der Epoxidkleber.
Typische Anwendungen für LLDPE (Polyethylen niedriger Dichte mit linearer Struktur) sind Behälterdeckel, Lebensmitteltüten und Folien zur Palettensicherung. HDPE (Hart-Polyethylen, auch PE-HD) kommt bei der Produktion von Waschmittel- und Körperpflegemittelflaschen und Kanistern zum Einsatz. Aus Polypropylen (PP) werden Deckel und Verschlüsse, Flaschen, Behältnisse für Milchprodukte, mikrowellengeeignete Verpackungen und Spritzen hergestellt. Eine besondere Rolle spielt das PET, das bei Getränkeflaschen und unterschiedlichen Behältern das traditionelle Material Glas zunehmend ablöst. Thermogeformte Schalen aus Polystyren (PS) werden zur Verpackung frischer Lebensmittel, von koch- bzw. verzehrfertigem Gemüse, Obst und Salaten verwendet. OPS (Oriented Polystyrene) wird für Feinkost-Klarsichtschalen, Joghurtbecher und Speiseeisbehälter nachgefragt. Aus PVC in Folien- und Plattenform werden Blister, technische Verpackungen, Sichtfenster für Kartonagen und Schachteln sowie Flaschen und Verschlüsse gefertigt. Aktuelle und zukünftige Trends
Polyolefine machten in 2002 rund 75 Prozent der Nachfrage im US-Markt für Kunststoff aus. Für diesen Erfolg sind unter anderem Entwicklungen wie die Insite-Technologie von Dow oder die eher generische Metallocen-Technologie verantwortlich. Diese verbessern die Molekularstruktur von Polyolefinharzen und damit auch die Qualität der Polyolefin-Endprodukte. Durch diesen Fortschritt eröffnen sich für die Branche immense Chancen bezüglich diverser Markttrends: So werden beispielsweise zunehmend dünnwandige Verpackungsmaterialien nachgefragt, Schalen zum Einsatz in Mikrowelle und Backofen oder auch qualitativ hochwertige Standbeutel.
Flexible Materialien bestimmen den Trend
Allgemein ist zu beobachten, dass die Kunden immer mehr zu flexiblen Verpackungsmaterialien tendieren. Kaffeebohnen beispielsweise werden fast nur noch in Standbeuteln angeboten, ebenso Zerealien, die traditionell eher in Tüten plus Karton-Umverpackung verpackt waren. Gleichzeitig werden Folien und Flaschen immer dünner. Auf diese Weise können die Kunden zum einen Geld sparen, zum anderen verringert sich beim Verbraucher die Abfallmenge. Ein Paradebeispiel sind die PET-Flaschen: Hier ging das Gewicht innerhalb der letzten zehn Jahre um 18 Prozent zurück.
Innovationen werten das Markenimage auf
Die Zuwächse im Segment für flexible Verpackungen sind auf technische Innovationen, wie zum Beispiel so genannte Multi-web Filme (mehrschichtige Folienbahnen), Tüten mit verbesserter Sauerstoffbarriere, höhere Geschwindigkeiten beim Befüllen und Grafiken mit hoher Auflösung zurückzuführen. Vielfarbige Grafiken in Foto-Qualität, individuelle Packungsformen und eine höhere Haltbarkeit sind die zentralen Vorteile flexibler Verpackungen, mit denen die Marketing-Abteilungen den Ruf ihrer Produkte noch weiter aufpolieren wollen.
Milchflaschen in USA weiterhin aus HDPE
HDPE (Hart-Polyethylen) in den USA wird aller Voraussicht nach auch weiterhin das am häufigsten nachgefragte Material für Milchflaschen bleiben, vor allem für größere Mengen wie Gallonen- oder Halbgallonen-Kanister. Parallel übernimmt PET langsam die Führungsrolle im Sektor für Einportionen-Verpackungen, und die Hersteller zeigen aufgrund der Wirtschaftlichkeit von PET Ambitionen zur Erhöhung ihres Engagements auch bei größeren Volumina.
Fortschritte in der PET-Harz-Technologie und die Möglichkeit, entsprechende Behältnisse heiß zu befüllen - mittlerweile sind Temperaturen von um die 90 Grad Celsius möglich -, haben dazu beigetragen, dass immer mehr Lebensmittel in Plastikverpackungen angeboten werden. Beispiele für solche Anwendungen sind Apfelbrei, Spaghettisoßen, Marmeladen und Gelees, Mayonnaise und Essiggurken.
Aseptische Befüllung fördert den Verbrauch von Kunststoff
Die aseptische Befüllung ist eine weitere Entwicklung, die zur Umstellung auf Plastikverpackungen beigetragen hat. Bei diesem Prozess werden Lebensmittel und Getränke in einer sterilen Umgebung bei Umgebungstemperatur abgepackt, wodurch die Notwendigkeit zur Flaschenpasteurisierung entfällt. Wo vorher noch teure PET-Flaschen notwendig waren, können die Kunden jetzt auf nicht hitzebeständige Standardbehälter ausweichen. Damit ergibt sich hier eine Verschiebung innerhalb des Kunststoffsektors selbst.
Intelligente Kunststoffe erhalten die Lebensmittelqualität
Nicht zuletzt kann Kunststoff dazu beitragen, die Qualität darin verpackter Lebensmittel zu erhalten oder sogar zu verbessern. So können im Verpackungsmaterial antioxidative Substanzen eingearbeitet werden; darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, während der Polymerisierung Sauerstoff absorbierende Monomere in die Polymerstruktur des Kunststoffs zu integrieren, so dass die Verpackung quasi Sauerstoff abschirmt. Andere "intelligente Kunststoffe" halten Obst, Gemüse und Blumen frisch, indem sie Verbindungen wie Ammoniak,
Der Kommentar mit dem Titel "The Future of Plastics in Packaging" kann bei Frost & Sullivan bezogen werden.