Novartis streicht in den USA in Pharmasparte 1.260 Stellen
(dpa-AFX) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat wegen der starken Generikakonkurrenz für einige wichtige Medikamente ungeachtet eines leichten operativen Ergebnisanstiegs im dritten Quartal Stellenstreichungen angekündigt. In den USA werde der Konzern in der Marketing- und Verkaufsorganisation der Division Pharmaceuticals 1.260 Stellen abbauen, was zu jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 230 Millionen Dollar führen soll, teilte Novartis am Donnerstag in Basel mit. Novartis sieht sich weiter auf Kurs, beim operativen Ergebnis und beim Reingewinn 2007 aus dem fortgeführten Geschäft Rekordergebnisse zu erzielen. Im dritten Quartal sei das operative Ergebnis ohne den Aufwand für Umweltsanierungen auf 2,042 Milliarden Dollar nach 1,979 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen. Analysten hatten mit 1,875 Milliarden Dollar gerechnet.
Bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal hatte der weltweit viertgrößte Pharmakonzern wegen der Konkurrenz billiger Nachahmermedikamente für den Kassenschlager Lotrel seine Erlösprognose für 2007 zum zweiten Mal gesenkt. Die damals revidierte Prognose wurde nun bestätigt. Danach rechnet Konzernchef Daniel Vasella für das laufende Geschäftsjahr auf Konzernebene mit einem Nettoumsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Pharmasparte soll beim Umsatz im unteren einstelligen Bereich in Lokalwährungen zulegen.
Der ausgesetzte Verkauf von Zelnorm und die Generikakonkurrenz für die Medikamente Lotrel, Lamisil, Famvir und Trileptal in den USA werden den Nettoumsatz der Division Pharmaceuticals 2007 und in der ersten Jahreshälfte 2008 beeinträchtigen, teilte Novartis weiter mit. Der Jahresumsatz dieser Produkte belief sich 2006 in den USA auf insgesamt rund 3,1 Milliarden Dollar.
Für das dritte Jahresviertel verzeichnete Novartis in lokalen Währungen einen Umsatzanstieg um 5 Prozent auf 9,613 Milliarden Dollar für das fortgeführte Geschäft. Analysten hatten im Schnitt mit einem Erlös in Höhe von 9,329 Milliarden Dollar gerechnet. Der Reingewinn sank wegen Einmalbelastungen dagegen von 1,792 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf nunmehr 1,574 Milliarden US-Dollar und lag unter den Prognosen von 1,711 Milliarden Dollar. Der Konzern verbuchte für Umweltsanierungen in den ersten neun Monaten eine einmalige Rückstellung von 590 Millionen Dollar.
"Trotz der erwartungsgemäß schwachen Entwicklung der Division Pharmaceuticals in diesem Quartal (Q3) haben wir mit unseren anderen Geschäftsbereichen eine starke operative Performance erzielt", sagte Daniel Vasella, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates. Damit sei gezeigt worden, dass die konzentrierte Diversifikation die Risiken der Pharmabranche infolge von erhöhten Anforderungen der FDA und einer Konkurrenz durch Generika zumindest teilweise habe ausgleichen können.
Novartis hatte sich von seinem Medical-Nutrition-Geschäft und dem Babyfood-Hersteller Gerber getrennt. Der Konzern rechnet mit einem Buchgewinn von insgesamt 5,3 Milliarden Dollar aus den beiden Transaktionen.
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