Keimen keine Chance
Wissenschaft und Wirtschaft forschen gemeinsam an neuen Kunststoffoberflächen
Bakterien, Pilzen und Viren haben Fachleute aus Hygiene und Gesundheitswesen sowie der Agrar- und Ernährungswirtschaft den Kampf angesagt. Seit Jahren rücken sie den Erregern mit Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zu Leibe. Nicht selten jedoch überleben Mikroorganismen in schwer zu beseitigenden Biofilmen diese Prozeduren. So sind Kunststoffoberflächen, die unmittelbar im Kontakt zu Futter- oder Lebensmitteln stehen, häufig durch hohe Keimzahlen belastet und gefährden damit Mensch oder Tier. Auch kann das Material selbst Schaden nehmen.
Kunststoffe derart zu modifizieren, dass Mikroorganismen sich nicht mehr anlagern und vermehren können, ist Ziel des Projektes "SmartSurf". Während der 36-monatigen Laufzeit sollen dauerhaft antimikrobielle Kunststoffe entwickelt werden, die die Bildung von Biofilmen hemmen, jedoch toxikologisch und ökologisch unbedenklich sind. Zum Projektstart haben sich die Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft in Bonn getroffen. Das interdisziplinäre Konsortium vereint Chemiker, Lebensmitteltechnologen, Agrar- und Ernährungswissenschaftler aus Bonn und Münster mit sechs einschlägig orientierten Unternehmen, die an der Entwicklung von neuen Kunststoffen und ihrer Prüfung unter Praxisbedingungen mitwirken.
Neben der Universität Bonn ist die Fachhochschule Münster unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Lorenz und Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt beteiligt. Das Know-how zur Aufklärung der biologischen Aktivität der neuen Werkstoffe und deren Einsatzspektrum stellt die Nachwuchsforschergruppe Cold-Chain-Management (CCM) der Universität Bonn, die von Dr. Judith Kreyenschmidt aufgebaut wurde, sicher. Die Gesamtkoordination obliegt der Leiterin der Abteilung Präventives Gesundheitsmanagement der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, Prof. Brigitte Petersen.
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