Sartorius steigert Umsatz und Ertrag 2018 zweistellig
Bioprocess Solutions und Amerika besonders stark
„Sartorius hat 2018 mit einer dynamischen Entwicklung seine operative Stärke erneut unter Beweis gestellt. Wir haben unsere anspruchsvollen, Mitte letzten Jahres nochmals erhöhten Umsatz- und Ergebnisziele erreicht und unsere gute internationale Marktstellung weiter ausgebaut“, sagte Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG. „Für 2019 sind wir – trotz schwächerer Konjunkturdaten und einiger weltwirtschaftlicher Risiken – optimistisch und planen, unseren profitablen Wachstumskurs fortzusetzen.“
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (underlying EBITDA) konnte überproportional um 14,7% auf 405,0 Mio. Euro gesteigert werden. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 0,8 Prozentpunkte auf 25,9%. Der maßgebliche Konzernnettogewinn stieg deutlich um 21,9% auf 175,6 Mio. Euro nach 144,0 Mio. Euro im Vorjahr. Hieraus ergibt sich ein Gewinn je Stammaktie von 2,56 Euro (Vorjahr: 2,10 Euro) bzw. von 2,57 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr: 2,11 Euro).
In der regionalen Betrachtung zeigte Amerika nach einer moderaten Vorjahresentwicklung die höchste Dynamik. Hier steigerte Sartorius seinen Umsatz um 16,6% auf 520,1 Mio. Euro. Die Region Asien | Pazifik erzielte im Vergleich zum bereits sehr starken Vorjahr ein Plus von 15,5% auf 388,2 Mio. Euro. In der Region EMEA (Europa | Naher Osten | Afrika) erhöhte sich der Umsatz um 9,4% auf 657,7 Mio. Euro. (Alle Wachstumsraten der Regionen wechselkursbereinigt.)
Zentrale Finanzkennziffern
Der Sartorius Konzern ist bilanziell weiter sehr solide aufgestellt. Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresende mit 38,5% über dem Vorjahresniveau von 35,1%, der dynamische Verschuldungsgrad ging trotz des umfangreichen Investitionsprogramms leicht von 2,5 im Vorjahr auf 2,4 zurück.
Mit 237,8 Mio. Euro lagen die Investitionen um 13,6% über dem bereits hohen Vorjahreswert. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren der Ausbau von Produktionskapazitäten am Standort in Yauco, Puerto Rico, sowie die Erweiterung der Konzernzentrale und der Fertigungskapazitäten in Göttingen. Bezogen auf den Umsatz ergab sich eine Investitionsquote von 15,2% nach 14,9% im Vorjahr.
Das Wachstum des Konzerns spiegelt sich auch im erneuten Anstieg der Mitarbeiterzahl wider. Zum 31. Dezember 2018 waren weltweit 8.125 Menschen für Sartorius tätig, was einem Anstieg von mehr als 600 Mitarbeitern bzw. 8,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Geschäftsentwicklung der Sparten
Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, wuchs sehr dynamisch und noch stärker als zu Jahresbeginn erwartet. Sie steigerte ihren Umsatz währungsbereinigt um 14,8% auf 1.143,1 Mio. Euro (nominal 13,1%). Ausschlaggebend für das zum größten Teil organische Wachstum waren das sehr wettbewerbsfähige Produktportfolio und eine erhöhte Nachfrage über alle Produktkategorien hinweg. Der nicht-organische Anteil belief sich auf etwa einen halben Prozentpunkt. Der Auftragseingang lag wechselkursbereinigt 14,9% über dem Vorjahreswert. Das underlying EBITDA stieg leicht überproportional um 15,7% auf 326,9 Mio. Euro. Die
underlying EBITDA-Marge erhöhte sich dementsprechend aufgrund von Skaleneffekten um 0,6 Prozentpunkte auf 28,6%.
Die Sparte Lab Products & Services, die Technologien für Forschungs- und Qualitätssicherungslabore u. a. im Bereich Life Science anbietet, entwickelte sich nach einem sehr starken Vorjahr solide. Trotz einer seit der zweiten Jahreshälfte schwächeren Nachfrage aus Europa erhöhte sie ihren Umsatz um 9,1% (nominal 7,3%) auf 423,0 Mio. Euro. Der nichtorganische Anteil aus der Akquisition von Essen BioScience im März 2017 betrug dabei etwa 2,5 Prozentpunkte. Der Auftragseingang erhöhte sich im Vergleich zu 2017 wechselkursbereinigt um 6,3%. Das underlying EBITDA stieg um 10,4% auf 78,1 Mio. Euro, die Ertragsmarge wurde von Skalen- und Produktmixeffekten positiv beeinflusst und lag mit 18,5% einen halben Prozentpunkt über dem Vorjahreswert.
Weiteres profitables Wachstum für 2019 geplant
Sartorius geht davon aus, auch im Jahr 2019 profitabel zu wachsen. So soll sich der Konzernumsatz um etwa 7% bis 11% erhöhen. Die Prognose berücksichtigt die Veränderungen in der vertrieblichen Zusammenarbeit mit dem Lonza-Konzern im Bereich Zellkulturmedien, ohne die das Umsatzwachstum um voraussichtlich rund 2 Prozentpunkte höher ausfallen würde. Bei der Profitabilität rechnet die Unternehmensleitung mit einem Anstieg der underlying EBITDA-Marge auf etwas über 27,0% gegenüber dem Vorjahreswert von 25,9%,
wobei die operative Steigerung etwa einen halben Prozentpunkt betragen sollte und der übrige Anstieg aus einer Änderung der Bilanzierungsregeln resultieren wird. Die auf den Umsatz bezogene Investitionsquote wird mit rund 12% unter dem Wert von 2018 erwartet (2018: 15,2%).
Für die Sparte Bioprocess Solutions rechnet die Unternehmensleitung mit einer Fortsetzung des dynamischen Wachstums. Gegenüber einer hohen Vorjahresbasis wird ein Umsatzanstieg von etwa 8% bis 12% erwartet (ohne die Modifikation der Lonza-Kooperation etwa plus 11% bis 15%). Bei der underlying EBITDA-Marge geht das Management von einem Anstieg auf etwas mehr als 29,5% im Vergleich zum Vorjahreswert von 28,6% aus. Dabei sollte der operative Anteil der Steigerung etwa einen halben Prozentpunkt betragen.
Die Sparte Lab Products & Services ist teilweise von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Eine Reihe von Indikatoren deutet derzeit auf eine Verlangsamung der Wirtschaftsentwicklung in wichtigen Wirtschaftsregionen hin. Vor diesem Hintergrund prognostiziert das Management einen Umsatzanstieg von etwa 5% bis 9% und eine Erhöhung der underlying EBITDA-Marge auf etwas über 20,0% (Vorjahr: 18,5%), wobei der operative Anstieg etwa einen halben Prozentpunkt ausmachen sollte.
Alle Zahlen zur Prognose sind, wie in den vergangenen Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Ein ungeordneter Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU könnte trotz bereits getroffener Gegenmaßnahmen unsere Lieferketten in beiden Sparten in gewissem Maß beeinflussen, wobei eine zuverlässige Prognose möglicher Effekte zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben werden kann.