Chemie- und Pharmabranche mit Lichtblicken

"Wir blicken inzwischen etwas zuversichtlicher in die Zukunft, denn die Wachstumsaussichten hellen sich langsam auf"

16.05.2024
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Symbolbild

Es gibt erste Lichtblicke für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Nach einem enttäuschenden Schlussquartal konnten Produktion und Umsatz im ersten Quartal 2024 gesteigert werden. Grund dafür sind eine gestiegene Nachfrage im außereuropäischen Ausland und leere Lager in den Kundenindustrien, die zu einem erhöhten Auftragseingang führten. Allerdings blieb die Industriekonjunktur in Deutschland und Europa insgesamt schwach. In der Chemieindustrie liegen Produktion und preisbereinigte Umsätze immer noch gut 15 Prozent niedriger als vor der Krise. Eine Trendwende zeichnet sich noch nicht ab. Anders sieht es in der Pharmaindustrie aus: Einem soliden Wachstum von Umsatz und Produktion steht kaum etwas im Wege.

VCI-Präsident Markus Steilemann sagt zur konjunkturellen Lage der Branche: „Wir blicken inzwischen etwas zuversichtlicher in die Zukunft, denn die Wachstumsaussichten hellen sich langsam auf. Klar ist aber auch: Es handelt sich um eine positive Momentaufnahme. Ein gutes Quartal macht die Einbrüche der Krisenjahre nicht wett. Die Lage ist insgesamt fragil.“ Denn auch wenn die Nachfrage anziehe, bleibe die Auftragslage insgesamt schwach, vor allem im Inland. „Deutschland ist und bleibt als Wirtschaftsstandort zu teuer und daran kann nur die Politik etwas ändern. Die Bundesregierung darf die Hände nicht in den Schoß legen und muss endlich die strukturellen Probleme am Standort angehen. Denn ob es langfristig zu einer kraftvollen Erholung in der Industrie kommen wird, hängt maßgeblich vom politischen Willen und Handeln ab“, betont Steilemann.

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der VCI dank des guten Jahresstarts nun mit einem Produktionsplus von 3,5 Prozent. Der Branchenumsatz dürfte mit 1,5 Prozent ebenfalls zulegen. Impulse kommen vor allem aus dem Ausland.

Die Zahlen im Überblick:

  • Die Produktion konnte im Vergleich zum schwachen Vorquartal um 6,5 Prozent ausgeweitet werden. Die Kapazitätsauslastung lag mit 78,1 Prozent das zehnte Mal in Folge unter dem langjährigen Durchschnitt.
  • Der Rückwärtsgang bei den Erzeugerpreisen setzte sich im ersten Quartal 2024 mit einem Minus von 0,7 Prozent weiter fort.
  • Der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharmaindustrie stieg saisonbereinigt um 1,8 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro, verfehlte damit aber weiterhin das Vorjahr.
  • Die Beschäftigung blieb nur dank eines Zuwachses im Pharmabereich mit knapp 480.000 Beschäftigten auf hohem Niveau.

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