Wenn Chemikalien das Hormonsystem stören
Umweltorganisation fordert mit der SIN List 2.0 EU-weite Regulierung für endokrin wirksame Substanzen
Endokrin wirksame Substanzen können das menschliche Hormonsystem stören und werden zunehmend mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie Krebs, Diabetes, Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen sowie mit der Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit in Verbindung gebracht. „EDCs sind häufig in Lebensmittelverpackungen und Kosmetika, und sogar in Spielsachen zu finden“, so Alexandra Caterbow, Koordinatorin der Abteilung Chemikalien von WECF. „Jeder von uns kommt täglich mehrmals mit einer Reihe dieser hormonell wirksamen Stoffe über Alltagsprodukte in Berührung. Es ist dringend an der Zeit, Menschen vor diesen Substanzen zu schützen. Die SIN-List 2.0 ist ein hervorragendes Instrument, damit die Politik endlich tätig wird.“
Die EU hat den Ehrgeiz die Bedrohung durch EDCs anzugehen, konnte sich bisher jedoch weder auf EDC-Kriterien einigen noch dafür, sie als Substanzengruppe zu behandeln. „Wir ermutigen die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten mit der Nominierung von EDCs für die REACH-Kandidatenliste zu beginnen“, erläutern Per Rosander und Jerker Ligthart von ChemSec. „Die neue Erweiterung der SIN-Liste enthält neueste Forschungsergebnisse und gibt Aufschluss, wo die Politik und Unternehmen starten können.“
27 EU-Mitgliedstaaten haben im Rahmen von REACH vereinbart, die Verwendung von „besonders besorgniserregenden Substanzen“ (SVHC) strikt zu begrenzen. Bisher wurden allerdings nur 46 Chemikalien offiziell als SVHC identifiziert und auf die REACH-Kandidatenliste gesetzt.
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