REACH & Co. bremsen Chemiehandel
Auf der einen Seite generierte zwar die durchaus positive Entwicklung in vielen für den
Chemiehandel relevanten Märkten zusätzliche Nachfrage. Auf der anderen Seite waren vielfältige
Bemühungen zu verzeichnen, den Verbrauch von Chemikalien zu reduzieren. Zunehmend
spürbar wurde in der Branche, dass dieser Reduktions- bzw. Substitutionsprozess
durch die europäische Chemikaliengesetzgebung forciert wird. Konkret sind hier das Zulassungsverfahren
nach REACH und die neue EU-Biozid-Gesetzgebung zu nennen. Durchschnittliche
Zulassungskosten von 500.000,-- bis 800.000,-- Euro für ein einzelnes Biozid-
Produkt führen vielfach dazu, dass derartige Produkte – z. B. für den Reinigungs- und Desinfektionsbereich
– nicht mehr vermarktet werden können.
Konnten die Unternehmen mit Hauptabsatzmarkt Deutschland von einer relativ stabilen
Entwicklung der Industrieproduktion profitieren, so galt dies leider nicht für Unternehmen, die
ihre Produkte in den europäischen Nachbarmärkten anbieten. Insbesondere die wirtschaftliche
Entwicklung in Südeuropa blieb schwach. Global agierende Unternehmen konnten von
einer grundsätzlich weiterhin positiven Entwicklung in den Emerging Markets profitieren.
Anknüpfend an die positivere Entwicklung im 4. Quartal 2013 und im 1. Quartal 2014 erwartet
die Branche für das laufende Jahr eine weitere Steigerung der Industrieproduktion und
damit der Nachfrage nach Chemikalien. Unter dieser Prämisse sollte es möglich sein, im
laufenden Jahr deutlich bessere Erträge zu erwirtschaften. Diese werden dringend benötigt,
um die kontinuierlich steigenden Sach- und Personalkosten zu decken. Insbesondere bei
den Personalkosten ist in Hinblick auf die abnehmende Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte
mit steigenden Ausgaben zu rechnen. Über die individuellen betrieblichen Bemühungen
hinaus betreibt die Branche eine gemeinsame Initiative, um qualifizierten Nachwuchs für die
Unternehmen zu gewinnen.
Noch nicht übersehen lassen sich die Auswirkungen globaler aktueller Entwicklungen. Dazu
gehört die wirtschaftliche Entwicklung in China ebenso wie die Auswirkungen der Ukraine-
Krise auf das Geschäft der im Osteuropa-Handel tätigen Chemiehändler.
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