Einsatz von Treibhausgasen 2014 leicht gestiegen
Mehr als die Hälfte der verwendeten klimawirksamen Stoffe (4.944 Tonnen) wurden als Kältemittel bei der Erstfüllung von Neuanlagen eingesetzt, zum Beispiel in Klimaanlagen oder Kühlschränken. Das waren 2,7 % mehr als im Vorjahr. 1.400 Tonnen Klimagase wurden zur Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen genutzt, wie beispielsweise in aufgeschäumten Dämmplatten zur Wärmedämmung von Gebäuden. Hier gab es - wie bereits 2013 - einen Rückgang (- 4,8 %). Bei der Verwendung als Treibmittel in Sprays (Aerosole) wurden dagegen 1,9 % mehr Fluorkohlenwasserstoffe eingesetzt.
Ein klimawirksamer Einfluss dieser Stoffe tritt erst auf, wenn sie in die Atmosphäre freigesetzt werden. Daher bezeichnet man diese Stoffe auch als potenziell klimarelevant. Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf die Klimaveränderung ist unterschiedlich hoch. Als Bezugsgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) mit einem Erwärmungspotenzial ("Global Warming Potential", kurz: GWP) von 1. Das in Deutschland am häufigsten verwendete Kältemittel R 134a (Tetrafluorethan) trägt zum Beispiel in einem Zeithorizont von 100 Jahren 1.430 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2.
Die Klimawirksamkeit der 2014 insgesamt verwendeten Fluorkohlenwasserstoffe entsprach rund 17 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, darunter entfielen 9,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf das Kältemittel R 134a. Die eingesetzte Menge des stark treibhauswirksamen Stoffes R 404A entsprach weiteren 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. R 404A ist eine Mischung (Blend) von Stoffen, die in der Kältetechnik vorzugsweise bei Kühlanlagen in Supermärkten, Kühlhäusern, Anlagen für Tiefkühlkost sowie Tiefkühllastwagen eingesetzt wird.
Das stärkste bisher bekannte Treibhausgas ist Schwefelhexafluorid (SF6). Es trägt innerhalb von 100 Jahren 22.800 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Die 2014 abgesetzte Menge von 916 Tonnen entsprach umgerechnet 20,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.
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