Rezession trifft Georg Fischer: Maßnahmen eingeleitet

25.02.2009 - Schweiz

Negative Währungseffekte, stark schwankende Rohmaterialpreise und der Konjunktureinbruch im 4. Quartal reduzierten nach eigenen Angaben Wachstum und Ertrag des Georg Fischer Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr beträchtlich. Das Unternehmen hat in 2008 mit CHF 4,46 Mio. den Vorjahresumsatz knapp gehalten. Bereinigt um Währungseinflüsse und Veränderungen im Konsolidierungskreis stieg der Umsatz um 1 Prozent. Während GF Piping Systems nach wie vor eine hohe Nachfrage verzeichnete und das Jahr praktisch auf Zielkurs beendete, wurde GF Automotive vom Zusammenbruch der europäischen Automobilkonjunktur im 4. Quartal sofort und hart getroffen. GF AgieCharmilles verspürte eine rasch abnehmende Investitionsbereitschaft der Kunden. Angesichts der drohenden Rezession ergriff Georg Fischer rasch erste Massnahmen und gab im November 2008 ein umfassendes Effizienzprogramm bekannt. Der Betriebserfolg (EBIT) liegt nach ausserordentlichen Belastungen in Höhe von CHF 50 Mio. bei CHF 134 Mio. (Vorjahr: CHF 326 Mio.), entsprechend einer EBIT-Marge von 3 Prozent (Vorjahr: 7,2%). Dabei schlugen Währungsverluste mit CHF 44 Mio. und nicht kompensierte Materialpreisteuerungen bei GF Automotive mit CHF 36 Mio. zu Buche. Das Konzernergebnis 2008 beläuft sich auf CHF 69 Mio. (Vorjahr: CHF 245 Mio.). Eine Prognose für das laufende Jahr ist aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage nicht möglich. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine Gewinnausschüttung in Form einer Nennwertrückzahlung in Höhe von CHF 5 pro Aktie.

Die Veränderungen der externen Einflussfaktoren während des Jahres 2008 waren laut Unternehmen von einem kaum dagewesenen Ausmaß. Nachdem Georg Fischer in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 wiederum ein erfreuliches Umsatzwachstum verzeichnen konnte, brach ab Oktober das wichtigste Absatzsegment, die Automobilindustrie, als Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise in sehr kurzer Zeit massiv ein. Während das Geschäft von GF Piping Systems zunächst wenig betroffen wurde, hinterließ der Nachfragerückgang im 4. Quartal bei GF Automotive und bald auch bei GF AgieCharmilles deutliche Spuren in der Jahresrechnung des Konzerns.

Um die Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation und erkannter Strukturprobleme rasch einzudämmen, wurden alle kurzfristig möglichen operativen und strukturellen Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen wie etwa die Anpassung der Produktions- und Führungsstrukturen, der Abbau von Mehrarbeit und Zeitpersonal, die Steigerung der Effizienz oder die Reduktion der personellen Kapazitäten. Falls sich die Rezession im Jahr 2009 noch verschärft, werden laut Unternehmen zusätzliche Maßnahmen unumgänglich sein. Aufgrund der veränderten Wirtschaftsaussichten wurden bei GF Automotive Abschreibungen auf Goodwill und Anlagen (Impairment) vorgenommen. Zusammen mit anderen außerordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit geplanten Effizienzsteigerungsprogrammen ergibt sich daraus eine einmalige Belastung des EBIT von CHF 90 Mio. Dem gegenüber stehen außerordentliche Erträge in Höhe von CHF 40 Mio. Damit beläuft sich die außerordentliche Belastung der Erfolgsrechnung auf insgesamt CHF 50 Mio.

GF Piping Systems erzielte einen Umsatz von CHF 1,22 Mia., konnte also trotz massiver Währungseinflüsse um 12 Prozent wachsen (5% bereinigt um Währungseffekte und Akquisitionen). Wachstumstreiber waren insbesondere die Erfolge in den Emerging Markets. Nach einem guten ersten Halbjahr schwächte sich die Nachfrage im 4. Quartal ab. Der EBIT von CHF 122 Mio. liegt leicht unter dem Vorjahr, die EBIT-Marge bei 10 Prozent, währungsbereinigt bei 12 Prozent.

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