Feinstaub: Wissenschaftler halten Umweltzonen für sinnvoll
Räumlich begrenzte Maßnahmen wie z.B. Umweltzonen sind grundsätzlich geeignet, die Belastung durch Feinstaub zu reduzieren. Zu diesem Schluss kommen Fachleute aus dem Arbeitsausschuss „Feinstäube“ der wissenschaftlichen Organisationen ProcessNet, KRdL und GDCh in einer Stellungnahme. Sie widersprechen damit einer Pressemitteilung des ADAC, der Umweltzonen jüngst erneut als wirkungslos bezeichnet hat.
Die Ausschussmitglieder aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen haben sich mit den Grundlagen der Feinstaubbelastung und ihrer Wirkung befasst und die Sinnhaftigkeit von Umweltzonen unter wissenschaftlichen Aspekten überprüft. Danach sind Umweltzonen durchaus sinnvoll, um die Belastung durch gesundheitsschädliche Feinstäube zu reduzieren.
Die Experten weisen allerdings darauf hin, dass die bisher gültige Grenzwertsetzung anhand der Gesamtmasse des Feinstaubs in der Luft wichtige Faktoren unberücksichtigt lasse: Auch die chemische Zusammensetzung und die Größe und Gestalt der Teilchen seien für die gesundheitliche Bewertung von Bedeutung. Hier bestehe weiterer Forschungsbedarf, um die Relevanz solcher Charakteristika für die menschliche Gesundheit zu klären. Es sollte wissenschaftliche geprüft werden, ob andere Parameter geeignet seien, noch gezieltere und gleichzeitig kosteneffizientere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung zu entwickeln. Trotz ihres geringen Beitrags zum gesamten Feinstaubaufkommen seien z.B. Rußpartikel gesundheitsschädlicher als etwa der Feinstaub aus Bodenmaterial. Deshalb halten die Fachleute fest, dass eine Verringerung der Rußpartikel-Emissionen immer zu einer Verbesserung der Luftqualität führe und darum eine sinnvolle Maßnahme sei. Der Einsatz von Rußpartikelfiltern wirke eher flächendeckend als kurzfristig lokal, sei aber langfristig die Maßnahme der Wahl und den Umweltzonen überlegen.
Ergänzend solle jedoch auch berücksichtigt werden, dass Feinstaub nicht nur aus dem Verkehr stamme. Weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen aus anderen Quellen wie Heizungen, Öfen und der Industrie seien sinnvoll.
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