Forscher entdecken «grüne Bomber» in der Tiefsee
(dpa) Forscher haben in der Tiefsee schwimmende Würmer entdeckt, die bei Gefahr grüne Leuchtbomben abwerfen. Einige der sieben neu entdeckten Wurmarten halten bis zu acht winzige Blasen bereit, die sich bei Gefahr ablösen und hellgrün aufleuchten. Damit verwirren die frei schwimmenden Tiere möglicherweise ihre Angreifer, berichtet eine Forschergruppe um Karen Osborn von der Scripps Institution in La Jolla (US-Staat Kalifornien) im amerikanischen Fachjournal «Science».
Die neuen Arten waren bei den Tauchfahrten eines unbemannten Tauchboots vor der amerikanischen Westküste und im Westpazifik in 1863 bis 3793 Metern Tiefe gefunden worden. Eine der insgesamt sieben anscheinend nahe verwandten Arten konnte näher untersucht werden und erhielt den wissenschaftlichen Namen Swima bombiviridis («Schwimmer mit grünen Bomben»). An seinem Vorderende finden sich bis zu acht kleine Blasen, die das Tier bei einer Störung abwerfen kann. Durch eine chemische Reaktion leuchten diese für einige Sekunden intensiv grün auf und verblassen dann langsam wieder.
Die Leuchtbomben sind sehr einfach gebaut und bestehen nur aus einer Blase mit zwei Kammern, in denen vermutlich die Stoffe gespeichert werden, die bei ihrer Reaktion das Leuchten bewirken, und zwei Gefäßen mit Körperflüssigkeit an den Polen. Sie könnten sich aus Kiemenanhängen verwandter Arten gebildet haben, vermuten die Forscher. Der Fund solch einer ganz neuen Gattung mit bisher unbekannten anatomischen Eigenheiten zeige, wie wenig wir bisher von der Tiefsee wissen, betonen Osborn und ihre Kollegen.
Originalveröffentlichung: Karen J. Osborn et al.; Deep-Sea, Swimming Worms with Luminescent "Bombs"; Science 21 August 2009, Vol. 325. no. 5943, p. 964
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