Auslandsgeschäft stabilisiert Chemiekonjunktur
Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage der Branche im 2. Quartal 2009
VCI-Präsident Professor Dr. Ulrich Lehner kommentierte die Entwicklung: „Das Schlimmste haben wir in der Chemie offensichtlich hinter uns gebracht. In einigen Sparten sehen wir eine Erholung. Der Lagerabbau bei den meisten unserer Industriekunden scheint abgeschlossen. Nun müssen neue Wachstumschancen gesichert werden.“
Prognose: Der VCI rechnet zwar mit einer weiteren Belebung der Chemiekonjunktur in zweiten Halbjahr, aber die Lage bleibt schwierig: Es werde noch einige Zeit dauern, bis die Branche an das Vorkrisenniveau anknüpfen könne. Im Gesamtjahr 2009 dürfte der Rückgang der Produktion gegenüber dem Vorjahr 10 Prozent betragen, lautet die unveränderte Prognose des VCI. Der Branchenumsatz werde voraussichtlich um 12 Prozent sinken.
Produktion: Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Produktion chemischer Erzeugnisse im zweiten Quartal 2009 um 2,5 Prozent. Davon profitierten die Hersteller von chemischen Grundstoffen und Spezialchemikalien. Dagegen verzeichneten konsumnahe und zuletzt auch pharmazeutische Produkte einen Rückgang. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen stieg von rund 72 auf 74,4 Prozent. Sie lag damit aber immer noch rund 10 Prozentpunkte unter dem Niveau, das als Normalbetrieb in der Branche gilt.
Erzeugerpreise: Chemische Erzeugnisse waren im zweiten Quartal im Durchschnitt nochmals 0,9 Prozent billiger als im Vorquartal. Die steile Abwärtsbewegung der Preise ist allerdings beendet, berichtete der VCI. Im Mai und Juni stiegen die Chemikalienpreise bereits wieder leicht an.
Umsatz: Von April bis Juni wuchs der Branchenumsatz gegenüber dem Vorquartal um 1,3 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro. Die positiven Impulse für das Chemiegeschäft kamen vor allem von den Auslandsmärkten (+5,1 %). Im Inland hingegen ging der Umsatz in vielen Chemiesparten aufgrund der schwachen Nachfrage industrieller Kunden um 2,7 Prozent zurück.
Beschäftigung: Die Chemie beschäftigte im zweiten Quartal 2009 rund 436.800 Mitarbeiter. Das waren im Vergleich zum Vorjahr rund 1,1 Prozent weniger.
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