Schlecht recycelbare Verpackungen werden für Hersteller teurer
(dpa) Im Kampf gegen bergeweise Verpackungsmüll arbeiten Bund und Wirtschaft an neuen Standards für besser recycelbare Verpackungen. In Abstimmung mit dem Umweltbundesamt (UBA) stellte die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR), die ab kommendem Jahr das Recycling kontrolliert, am Donnerstag in Berlin Vorschläge vor. Ein Joghurtbecher mit großer Papp-Hülle und Aludeckel oder bestimmte gefärbte Plastik-Verpackungen könnten für die Hersteller künftig teurer werden.
Hintergrund ist das neue Verpackungsgesetz. Es schreibt den Dualen Systemen wie «Der Grüne Punkt», die gelbe Tonnen und Säcke organisieren, ab 2019 vor, ihre Preise an die Wiederverwertbarkeit von Verpackungen zu koppeln. Die Dualen Systeme müssen ihre Recycling-Quoten in den kommenden Jahren steigern. Wie groß die Preisunterschiede für die Hersteller werden, ist nicht vorgeschrieben - eine Spreizung der Lizenzgebühren ist aber Pflicht.
Die neue Regelung soll Anreize für die Hersteller schaffen, auf wiederverwertbare Verpackungen zu setzen. Auf die Verbraucherpreise dürfte sie eher keine Auswirkung haben.
Trends zu kleineren Portionen, Fertiggerichten, Versandhandel und «To go»-Verkauf zum Essen und Trinken unterwegs lassen die Menge des Verpackungsmülls in Deutschland steigen. Im Jahr 2015 stieg die Verpackungsabfall-Menge dem Umweltbundesamt zufolge auf den bislang höchsten Stand von 18,2 Millionen Tonnen.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte, die neue Regelung setze einen «ökologischen Wettbewerb» in Gang. «Den brauchen wir, damit das Vertrauen in unser Entsorgungssystem wieder wächst.»
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