Ein stabiler Kupfer-Katalysator für die CO2-Umwandlung
Free-Photos / Pixabay
Bor macht Kupfer-Katalysator stabil
Das Klimagas CO2 lässt sich in größere Kohlenstoffverbindungen umwandeln, die als Grundchemikalien für die Industrie oder als Kraftstoffe genutzt werden können. Forschende verfolgen die Idee, CO2 elektrochemisch mithilfe regenerativer Energien umzusetzen. So würden nicht nur nützliche Produkte entstehen; diese würden gleichzeitig auch als Speicher für die erneuerbaren Energien dienen. Kupfer hat sich in früheren Studien bereits als vielversprechender Katalysator herausgestellt, allerdings muss es in Form eines teilweise positiv geladenen Ions vorliegen - und genau das stellt das Problem dar.
Unter herkömmlichen Reaktionsbedingungen wird Kupfer schnell von seiner positiv geladenen Form in den neutralen Zustand umgewandelt, was für die Bildung von Produkten mit mehr als zwei Kohlenstoffatomen ungünstig ist und so den Katalysator deaktiviert.
Das Team aus Bochum und Duisburg-Essen modifizierte daher einen Kupfer-Katalysator mit Bor. Die Forscherinnen und Forscher testeten verschiedene Kupfer-Bor-Verhältnisse und bestimmten die optimale Zusammensetzung, um das Entstehen von Verbindungen mit mehr als zwei Kohlenstoffatomen zu begünstigen. Sie zeigten außerdem, dass der Bor-Kupfer-Katalysator bei Stromdichten betrieben werden kann, wie sie im industriellen Maßstab erforderlich wären.
Zink verhindert Korrosionsschäden
Das System setzten sie in Form einer Gasdiffusionselektrode um, in der ein fester Katalysator die elektrochemische Reaktion zwischen der flüssigen und gasförmigen Phase katalysiert. Wichtig dabei ist, dass sich ausreichend CO2 in der Grenzregion zwischen Gas- und Flüssigphase löst. Das gelang den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch den Einsatz eines speziellen Bindemittels.
Eine weitere Herausforderung ist, das System über lange Zeit stabil zu halten. Es gilt beispielsweise, die Korrosion der Elektroden zu verhindern. Zu diesem Zweck integrierten die Chemikerinnen und Chemiker eine sogenannte Opferanode aus Zink in das System. Da Zink ein weniger edles Metall als Kupfer ist, wird dieses zuerst korrodiert, während das Kupfer verschont bleibt.
"Die Kombination aus einem selektiven und aktiven Katalysatormaterial in einer Gasdiffusionselektrode und dem Zusatz des stabilisierenden Zinks ist ein wichtiger Schritt in Richtung der stofflichen Nutzung von CO2", resümiert Wolfgang Schuhmann.
Originalveröffentlichung
Meistgelesene News
Originalveröffentlichung
Yanfang Song, João R. C. Junqueira, Nivedita Sikdar, Denis Öhl, Stefan Dieckhöfer, Thomas Quast, Sabine Seisel, Justus Masa, Corina Andronescu, Wolfgang Schuhmann; "B-Cu-Zn-Gasdiffusionselektroden für die elektrokatalytische CO2-Reduktion zu C2+-Produkten bei hohen Stromdichten."; Angewandte Chemie
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.