Sartorius zieht Bilanz

16.03.2012 - Deutschland

Sartorius hat das Jahr 2011 mit zweistelligem Umsatzwachstum abgeschlossen und seinen Ertrag um knapp ein Drittel gesteigert. Auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Göttingen verwies Konzernchef Dr. Joachim Kreuzburg darauf, dass 2011 auch über den wirtschaftlichen Erfolg hinaus ein besonders zukunftsweisendes Geschäftsjahr war: „Wir haben 2011 unsere Strategie etwas nachjustiert, unsere Spartenstruktur neu fokussiert und wichtige Wachstumsinitiativen auf den Weg gebracht. Darüber hinaus haben wir begonnen, substanziell in unsere Konzerninfrastruktur zu investieren, um Kapazitäten für weitere Wachstumsschritte zu schaffen. Insgesamt haben wir unser Fundament für die weitere Entwicklung unseres Unternehmens deutlich gestärkt und blicken mit großer Zuversicht auf die nächsten Jahre.“

Sartorius AG

Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG

Auch für das laufende Jahr rechnet Sartorius mit einer positiven Geschäftsentwicklung. „Wir sind sehr gut in das Jahr gestartet und gehen davon aus, dass wir unseren Erfolgskurs fortsetzen können. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag haben wir uns ein Wachstum von etwa 10 Prozent vorgenommen“, sagte Kreuzburg. „Wir werden uns 2012 insbesondere darauf konzentrieren, unsere strategischen Wachstumsinitiativen weiter umzusetzen.“

Dynamisches Wachstum von Umsatz und Auftragseingang

Sartorius erzielte im Geschäftsjahr 2011 einen Konzernumsatz in Höhe von 733,1 Mio. Euro (Vorjahr 659,3 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 11,2% (wechselkursbereinigt 12,2%). Ähnlich deutlich fiel das Plus beim Auftragseingang aus. Dieser erhöhte sich um 10,0% auf 749,5 Mio. Euro (wechselkursbereinigt 11,0%).

Zur positiven Geschäftsentwicklung trugen beide Konzernsparten bei. Der Umsatz der Biotechnologie-Sparte erhöhte sich um 10,2% (wechselkursbereinigt 11,5%) auf 476,9  Mio.  Euro, der Auftragseingang um 13,0% (wechselkursbereinigt 14,3%) auf 499,8 Mio. Euro. Wachstumstreiber war erneut das Geschäft mit Einwegprodukten für die biopharmazeutische Industrie. Auch das Equipment-Geschäft mit biotechnologischen Produktionsanlagen und
-instrumenten setzte insbesondere aufgrund starker Nachfrage aus Asien positive Impulse. Die Mechatronik-Sparte verzeichnete ein Umsatzplus von 13,0% (wechselkursbereinigt 13,5%) auf 256,2 Mio. Euro. Dabei wuchsen sowohl das Geschäft mit Laborinstrumenten als auch mit Produkten der industriellen Wäge- und Kontrolltechnik mit zweistelligen Raten.

Beflügelt wurde das hohe Spartenwachstum auch durch die Abarbeitung des Auftragsbestands aus dem Vorjahr sowie die starke konjunkturelle Entwicklung im ersten Halbjahr. Das Plus beim Auftragseingang von 4,6% auf 249,7 Mio. Euro (wechselkursbereinigt 5,0%) lag entsprechend unterhalb des Umsatzwachstums.

Regional entwickelte sich Sartorius erneut im Raum Asien|Pazifik mit der größten Dynamik. Hier erhöhte sich der Umsatz insgesamt um 23,2%. Auch in Europa legte das Unternehmen mit einem Umsatzplus von 10,7% deutlich zu. In Nordamerika steigerte Sartorius seinen Umsatz insgesamt um 6,2%, wobei die Biotechnologie-Sparte deutlich und die Mechatronik-Sparte nur geringfügig gewachsen ist (alle Zahlen wechselkursbereinigt).

Überproportionale Ergebnisentwicklung

Die sehr gute Umsatzentwicklung ging mit überproportionalen Steigerungen bei Gewinn und Umsatzrendite einher. Im Berichtszeitraum erhöhte sich das operative Konzernergebnis (operatives EBITA) um 31,2% auf 112,2 Mio. Euro (Vorjahr 85,5 Mio. Euro). Die entsprechende Marge kletterte um 2,3 Prozentpunkte von 13,0% auf 15,3% und markiert damit einen neuen Höchstwert.

Beide Sparten des Unternehmens trugen zu dieser positiven Ergebnisentwicklung bei. Die Biotechnologie-Sparte steigerte ihr operatives Ergebnis um 18,7% von 70,2 Mio. Euro auf 83,3 Mio. Euro und trug damit knapp 75% zum operativen Ergebnis des Gesamtkonzerns bei. Die operative Ergebnismarge der Sparte verbesserte sich von 16,2% auf 17,5%. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen mit dem Umsatzanstieg verbundene Skaleneffekte.

Einen noch deutlicheren Gewinnzuwachs erzielte die Sparte Mechatronik. Mit einem operativen EBITA von 28,9 Mio. Euro im Jahr 2011 konnte sie ihr Ergebnis gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr fast verdoppeln (Vorjahr 15,3 Mio. Euro). Die korrespondierende Marge stieg ebenfalls sehr signifikant von 6,8% auf 11,3%. Maßgeblich hierfür waren in erster Linie Skaleneffekte und eine in den Vorjahren deutlich verbesserte Kostenbasis.

Inklusive der Sondereffekte in Höhe von - 11,3 Mio. Euro (Vorjahr - 6,3 Mio. Euro), die im Wesentlichen für Maßnahmen im Zusammenhang mit Akquisitionen, Standortoptimierungen und übergreifenden Konzernprojekten aufgewandt wurden, beläuft sich das EBITA des Konzerns auf 100,9 Mio. Euro (Vorjahr 79,2 Mio. Euro) und die entsprechende Marge auf 13,8% (Vorjahr 12,0%).

Der maßgebliche Konzernnettogewinn erhöhte sich von 39,0 Mio. Euro im Vorjahr um 32,2 % auf 51,5 Mio. Euro. Das entsprechende Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 3,02 Euro (Vorjahr 2,29 Euro). Der unbereinigte Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter beträgt 41,6 Mio. Euro, nach 31,0 Mio. Euro im Vorjahr.

Der operative Cashflow lag 2011 bei 79,0 Mio. Euro (Vorjahr 96,0 Mio. Euro) und wurde u. a. für die Finanzierung größerer Kapazitätserweiterungen genutzt. Vor allem aufgrund der Akquisition des Biohit Liquid Handling-Geschäfts im Dezember 2011 erhöhte sich die Nettoverschuldung des Sartorius Konzerns im Jahresvergleich von 196,9 Mio. Euro auf 264,8 Mio. Euro. Die wichtigste Verschuldungskennziffer, das Verhältnis aus Nettoverschuldung und operativem EBITDA lag zum Jahresende bei 1,9 (Vorjahr 1,8) und damit weiterhin auf einem komfortablen Niveau. Die Eigenkapitalquote des Sartorius Konzerns verringerte sich vor dem Hintergrund der gestiegenen Bilanzsumme geringfügig von 40,5% im Vorjahr auf 38,0%.

Aufwand für Forschung & Entwicklung angehoben

Im Geschäftsjahr 2011 hat Sartorius für Forschung & Entwicklung 44,3 Mio. Euro aufgewendet, ein Plus von 3,9% im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 42,6 Mio. Euro. Die umsatzbezogene F&E-Quote lag damit bei 6,0% und damit etwa auf Vorjahresniveau.

Personalstärke erhöht

Zum 31.12.2011 waren im Sartorius Konzern 4.887 Mitarbeiter beschäftigt, 372 Personen bzw. 8,2% mehr als im Vorjahr. Der Aufbau konzentrierte sich insbesondere auf die Sparte Biotechnologie, die sich vor allem an den Standorten Göttingen und Aubagne aufgrund der weiterhin starken Nachfrage nach Einwegprodukten personell verstärkte. Nicht enthalten in dieser Zahl sind 412 Mitarbeiter des finnischen Laborzulieferers Biohit, dessen Liquid Handling-Geschäft Sartorius zum 14. Dezember 2011 übernommen hatte. Unter Berücksichtigung der Akquisition hat sich die Mitarbeiterzahl um 784 Personen oder 17,4% erhöht.

Dividende soll um rund ein Drittel steigen

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 19. April 2012 eine Anhebung der Dividende auf 0,82 Euro je Vorzugsaktie (VJ: 0,62 Euro) bzw. 0,80 Euro je Stammaktie (VJ: 0,60 Euro) vorschlagen. Damit würde sich die Ausschüttungssumme gegenüber dem Vorjahr (10,4 Mio. Euro) um 32,8% auf 13,8 Mio. Euro erhöhen.

Positiver Konzernausblick 2012

Auch für das Jahr 2012 rechnet Sartorius mit einem deutlichen profitablen Wachstum. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen auf Basis konstanter Wechselkurse einen Umsatzanstieg von etwa 10%. Davon entfallen rd. fünf Prozentpunkte auf den erstmaligen Einbezug des Biohit Liquid Handling-Geschäfts, das zum Jahresende 2011 übernommen wurde. Weiterhin geht die Unternehmensleitung von einer Steigerung des operativen Ergebnisses in Höhe von ebenfalls etwa 10% aus. „Unser Geschäft wird weitgehend von stabilen Trends getragen; entsprechend zuversichtlich sind wir für unsere Geschäftsentwicklung in 2012“, kommentierte Kreuzburg. „Allerdings sehen wir auch, dass die weltweiten konjunkturellen Unsicherheiten in den letzten Monaten größer geworden sind.“

Neue Spartenstruktur ab Januar 2012

Zum 1. Januar 2012 hat Sartorius seine Spartenstruktur, die bisher die beiden Sparten Biotechnologie und Mechatronik umfasste, neu gestaltet. Vom ersten Quartal 2012 an wird das Unternehmen seine Geschäftszahlen nach drei Segmenten berichten: Bioprocess Solutions, Lab Products & Services und Industrial Weighing. Die neuen Sparten bündeln jeweils die Geschäfte für gleiche Kundengruppen und Anwendungsfelder und bilden insofern die Hauptmärkte von Sartorius noch fokussierter und klarer ab. Weiterhin verbessern sie die Transparenz für Investoren und erhöhen die Flexibilität für die weitere Entwicklung des Konzerns.

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