Chemiebranche verhandelt über Tarifvertrag
Zum Auftakt regionaler Tarifverhandlungen streiten die Tarifparteien über die Frage, wie gut es der Branche geht - und wie groß der Spielraum für Entgelterhöhungen ist
(dpa) Mit dem Auftakt im Bezirk Rheinland-Pfalz haben am Montag im pfälzischen Frankenthal die regionalen Tarifverhandlungen in der Chemiebranche begonnen. Die Tarifparteien trennten sich ohne Ergebnis. «Wir waren sehr weit auseinander in der Bewertung der wirtschaftlichen Situation», sagte der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Francesco Grioli. Die IG BCE fordert unter anderem 5,5 Prozent mehr Geld.
Dies wies der Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz zurück. «Wir können nicht weiter an der Kostenschraube drehen», erklärte Verhandlungsführer Hans Oberschulte. «Eine kräftige Steigerung beim Lohn steht im Widerspruch zur wirtschaftlichen Situation in der rheinland-pfälzischen Chemie.» Der aktuelle Tarifvertrag läuft zum Jahresende aus. Mitte Januar 2014 sollen die Verhandlungen auf Bundesebene fortgesetzt werden. In der rheinland-pfälzischen Chemiebranche arbeiten rund 65.000 Beschäftigte, deutschlandweit sind es 550.000.
Positiv bewertete die Gewerkschaft das Signal der Arbeitgeber, im Fall einer Einigung ein hohes Angebot bei den Ausbildungsplätzen weiter festschreiben zu wollen. Grioli forderte, dass junge Arbeitnehmer im Anschluss an ihre Berufsausbildung in der Regel feste Verträge erhalten. Dies lehnten die Arbeitgeber jedoch ab. «Wir wollen den Unternehmen die Luft lassen, auch zukünftig über Bedarf auszubilden», erklärte Oberschulte.
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