Liebig-Kolleg soll die Besten nach Gießen ziehen

07.01.2014 - Deutschland

Ein attraktives und bislang in dieser Form bundesweit einmaliges Angebot für den hochqualifizierten internationalen wissenschaftlichen Nachwuchs im Fachgebiet Chemie wird es in Zukunft an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) geben: Der Aufbau eines Liebig-Kollegs als Instrument zur Rekrutierung hochqualifizierter Kandidaten sowie Gastdozenten aus dem In- und Ausland wird vom Land Hessen aus dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget ab Dezember 2013 für zunächst drei Jahre mit rund 300.000 Euro gefördert.

Im Rahmen des sogenannten „PrePromChem“-Programms erhalten die besten Bachelor-Absolventen eines Jahrgangs an der Universität Gießen bereits jetzt die Chance, über einen direkten Einstieg in die Promotionsphase ihre Studiendauer bis zum Abschluss der Promotion merklich zu verkürzen, da sie keine MSc-Thesis mehr anfertigen müssen. Die Vorteile des sogenannten „fast track“-Promotionsprogramms liegen auf der Hand, wie der Initiator des Liebig-Kollegs, Prof. Dr. Peter R. Schreiner (Institut für Organische Chemie an der JLU), verdeutlicht: „Ich freue mich sehr, dass eine Spitzengruppe hervorragend qualifizierter und hochmotivierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler schneller in die Forschung einsteigen und sich dadurch frühzeitig im internationalen Wettbewerb behaupten kann“.

Mit dem Liebig-Kolleg wird dieses Gießener Programm vor allem auch für hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland attraktiver. Sie werden nicht vom gängigen deutschen Kaskadenmodell (BSc plus Thesis, MSc plus Thesis, Promotion mit Dissertation) abgeschreckt und können ihre wissenschaftliche Karriere mit einem Aufenthalt in Deutschland zügig und vor allem innerhalb eines für die Naturwissenschaften international vergleichbaren Systems angehen. Mit dem Aufbau des Liebig-Kollegs werden die Rahmenbedingungen deutlich verbessert, erklärt Prof. Schreiner: Der Aufenthalt an der JLU soll auf jeden Fall mindestens drei Monate, möglichst sogar sechs Monate dauern; es wird ein finanzielles Anreizsystem (über Reisemittel und Stipendien) geschaffen und über besondere Forschungsprojekte und Lehrangebote eine wissenschaftliche Perspektive im Rahmen des „PrePro-Chem“ geboten.

Eine „Undergraduate Summer School ” soll dazu dienen, besonders qualifizierte
internationale BSc-Studierende im dritten Studienjahr („junior year“ im angelsächsischen System) für drei bis sechs Monate mittels Stipendien zu gewinnen. In dieser Zeit können sie entweder bereits in einer Arbeitsgruppe ihre BSc-Thesis oder ein „summer project" anfertigen; letzteres wird ebenfalls mit einem schriftlichen Bericht und einem Vortrag abgeschlossen. Ein hochkarätig besetztes Gastdozentenprogramm wird das von der Fachgruppe Chemie (Fachbereich 08 – Biologie und Chemie) der JLU organisierte Liebig-Kolleg ergänzen.

Die Fachgruppe Chemie wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2014 den Neubau Chemie beziehen, so dass in Zukunft auch eine hochmoderne bauliche Infrastruktur zur Verfügung steht. An Arbeitsmethoden ist an der JLU das gesamte Spektrum der Chemie (Anorganische und Analytische, Organische, Physikalische sowie Lebensmittelchemie und Didaktik der Chemie) vertreten. Modernste nasschemische, synthetische und instrumentelle Techniken werden angeboten und vermittelt.

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