Wacker profitiert von starkem Chemiegeschäft
Aktie fällt aber
(dpa-AFX) Der Spezialchemiekonzern Wacker hat den weltwirtschaftlichen Unsicherheiten im vergangenen Jahr getrotzt. Wie geplant stieg der Umsatz zum ersten Mal in der Firmengeschichte über die Marke von 5 Milliarden Euro. Treiber war dabei das eigentliche Chemiegeschäft. Auch im Schlussquartal legte der Umsatz zu, wenngleich weniger stark als im Gesamtjahr. Das lag in erster Linie an der börsennotierten Halbleitertochter Siltronic, deren Geschäft am Jahresende schwächelte.
Der Jahresumsatz von Wacker legte um 10 Prozent auf annähernd 5,3 Milliarden Euro zu. Höhere Absatzmengen und positive Währungseffekte seien die wesentlichen Gründe für diesen Anstieg, teilte der Konzern am Dienstag in München mit. Alle Sparten hätten zu dem Wachstum beigetragen. Der Gewinn verbesserte sich um 23 Prozent auf unterm Strich 240 Millionen Euro.
Damit schnitt das Unternehmen insbesondere auf der Ergebnisseite besser ab als selbst prognostiziert. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank war jedoch nicht überzeugt von dem Zahlenwerk: "Die Chemieergebnisse haben positiv überrascht, aber Siltronic lag unter unseren Erwartungen, auf Grund von Preisdruck", schrieb er in einer ersten Einschätzung. Er monierte auch einen fehlenden Ausblick auf das laufende Jahr. Die Wacker-Aktie, die deutlich im Plus gestartet war, fiel am Morgen mit minus 6 Prozent ans Ende eines ohnehin schwachen MDax.
Bei Wacker produzieren 16.700 Mitarbeiter chemische Produkte unter anderem für die Solar-, Pharma- und Nahrungsmittel-Industrie. Die Halbleitertochter Siltronic hatte Wacker im Sommer an die Börse gebracht, hält aber noch mehr als die Hälfte an dem Wafer-Hersteller.
"Vor allem unser Chemiegeschäft hat sich im vierten Quartal gut entwickelt", erklärte Konzernchef Rudolf Staudigl am Dienstag in München. Für das Plus seien in erster Linie höhere Absatzmengen bei Siliconen und Polymerprodukten sowie positive Währungseffekte verantwortlich, hieß es vom Konzern. Dagegen litt das Geschäft mit Solarsilicium unter niedrigeren Preisen; der Absatz von Halbleiter-Wafern bei Siltronic ging etwas zurück. "Insgesamt verzeichnen wir das bislang umsatzstärkste Schlussquartal", erklärte Staudigl.
Die Investitionen schnellten ebenfalls hoch. Der Großteil ging dabei in die Fertigstellung des neuen Polysilicium-Standorts Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Wacker hatte die Anlage zum Jahresende angefahren. Polysilicium wird zur Produktion von Solarzellen benötigt. Weitere Mittel flossen nach Unternehmensangaben in den Ausbau der Produktionskapazitäten für Polymerprodukte und Silicone.
Die Halbleiter-Tochter Siltronic hatte ihre Geschäftszahlen bereits am Vortag berichtet. Das Unternehmen litt zum Jahresende darunter, dass sich das Wachstum bei Smartphones abgekühlt und das PC-Geschäft geschwächelt hat. Die produzierten Wafer sind Vorprodukte für Chips.
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