Uneinigkeit bei Glyphosat-Zulassung zum vierten Mal in Folge
"Nicht einmal für eine Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes bis zu 18 Monaten kam eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten zustande. Die Kommission muss aus den Zweifeln der Mitgliedstaaten an der Unbedenklichkeit von Glyphosat den einzig richtigen Schluss ziehen und die Zulassung zum 30. Juni auslaufen lassen", sagte Moldenhauer.
Das Urteil der Krebsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist, stehe weiter im Raum. "Für Krebs gibt es keinen unbedenklichen Schwellenwert. Außerdem ist noch nicht abschließend untersucht, ob das Herbizid das Hormonsystem des Menschen schädigt. Und unbestritten ist, dass Glyphosat einer der großen Verursacher des Artensterbens in der Agrarlandschaft ist", sagte Moldenhauer. Bei einem Glyphosat-Ausstieg seien die Übergangsfristen für Landwirte ausreichend gesetzlich geregelt. Wie eine Studie im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums zeige, seien Alternativen ebenfalls vorhanden.
"Die Glyphosat-Hersteller preisen den Einsatz ihres Pestizids als notwendig und alternativlos. Die Glyphosat-Befürworter in der Bundesregierung und die zuständigen deutschen Behörden, die in der EU federführend für die Bewertung waren, dürfen das Pestizid nicht länger verharmlosen. Der dauerhaft hohe Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft hat längst jede gesellschaftliche Akzeptanz verloren. Die Gesundheits- und Umweltkosten zahlt am Ende allein die Bevölkerung, während sich die Hersteller aus der Verantwortung stehlen. Der Ökolandbau beweist täglich, dass eine umweltgerechte Landwirtschaft möglich und zukunftsfähig ist", so Moldenhauer.
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