Erhebliche Defizite: Wie sich Chemie- und Pharmamitarbeiter den IT-Arbeitsplatz der Zukunft wünschen

Schnelle Datenverbindungen, einfache Bedienbarkeit und Social Media-Funktionen vorne im Ranking

16.02.2017 - Deutschland

Die gegenwärtigen Computer am Schreibtisch der Büroangestellten erzeugen beim digitalen Wandel der Chemie- und Pharmaunternehmen offenbar Bremseffekte. Vielfach entsprechen sie noch nicht den veränderten Anforderungen. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Befragung der msg services ag von über 2.200 Büroangestellten und 600 Business-Managern, wie sie sich den zukünftigen IT-Arbeitsplatz der Mitarbeiter vorstellen. Analysiert wurden die zehn wichtigsten Branchen in Deutschland, darunter auch die Chemie- und Pharmaindustrie.

msg services ag

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Wenn von Digitalisierungsstrategien die Rede ist, spielen die Arbeitsplatzsysteme der Mitarbeiter eine grundlegende Rolle, weil deren technisches Level wesentlich die Effizienz der Geschäftsprozesse bestimmt. Doch in den Chemie- und Pharmaunternehmen weisen sie laut den Ergebnissen der Studie erhebliche Defizite auf. Nur ein Viertel der Mitarbeiter zeigt sich damit zufrieden, eine schlechtere Situation weist keine andere der untersuchten Branchen auf. Und nirgendwo in den anderen Wirtschaftssegmenten weisen die Einschätzungen der Mitarbeiter und ihrer Führungskräfte gleichzeitig einen derart großen Unterschied auf.

Denn aus Sicht der befragten Business-Manager aus diesem Industriezweig ist es um die IT-Arbeitsplätze gar nicht so schlecht bestellt, wie ihre Mitarbeiter behaupten. Drei von fünf sind damit sehr zufrieden oder finden sie weitgehend zufriedenstellend, was gleichzeitig aber auch bedeutet, dass immerhin 40 Prozent einen deutlichen Optimierungsbedarf festgestellt haben.

Holger Sievers, Vorstandsvorsitzender der msg services ag, sieht darin einen kritischen Erfolgsfaktor für die Digitalisierung in den Unternehmen. „Die vielfältigen Nutzeneffekte der Digitalisierung können sich nur entfalten, wenn den Mitarbeitern eine angemessene technische Basis zur Verfügung steht“, betont er. Es sei zwar eine sukzessive Abkehr von den klassischen Arbeitsplatzkonzepten hin zu standortunabhängigen, individualisierbaren und cloud-orientierten Workplaces sichtbar, aber der Veränderungsprozess vollziehe sich angesichts des hohen Modernisierungsbedarfs noch zu zögerlich. „Wo digitale Transformation geplant wird, darf der gleichzeitige Fokus auf die Arbeitsplatzsysteme nicht fehlen“, betont Sievers.

Diese Notwendigkeit drücken auch die Mitarbeiter in ihren Antworten auf die Frage aus, wodurch sich die zukünftigen IT-Arbeitsplätze charakterisieren sollten. Ganz oben auf ihrer Top 10-Wunschliste stehen ähnlich wie bei den Business-Managern eine einfache Bedienbarkeit der Office-Systeme und schnelle Datenverbindungen. Sie werden von über 80 Prozent der beiden Befragungsgruppen als unbedingt notwendig erachtet. Ähnlich gleichmütig ist das Meinungsbild in Bezug auf die Möglichkeit, die Nutzung der Applikationen zu individualisieren und Einstellungen in den Anwendungsprogrammen nach persönlichem Nutzungsbedarf vornehmen zu können.

Doch anders sieht es bei den Kommunikationsfunktionen aus, die nach dem Votum der Mitarbeiter weit oben auf der Anforderungsliste stehen. Während 84 Prozent von ihnen zukünftig gerne über ein Social Media Tool und noch etwas mehr mittels Messenger-Dienst kommunizieren würden, treten die Abteilungsleiter hier insbesondere beim Social Media-Thema auf die Bremse.

Eine größere Zurückhaltung zeigen sie aber auch bei möglichen Innovationen. Denn für eine schnelle Bereitstellung neuer technischer Weiterentwicklungen am IT-Arbeitsplatz, im Ranking der User auf Platz vier, plädieren deutlich mehr Angestellte als ihre unmittelbaren Chefs. Dies gilt auch für das Interesse an der Nutzung von Self Services, die bei den Mitarbeitern der Chemie- und Pharmaunternehmen etwas höher im Kurs stehen als in vielen anderen Branchen. Dies gilt jedoch weniger für die Datensicherheit, ihr wird von den Vorgesetzten eine deutlich höhere Relevanz beigemessen. Trotzdem zählt sie für die Branchenmitarbeiter zu den zehn wichtigsten Leistungsmerkmalen der IT-Arbeitsplätze von morgen.

Andere und in der öffentlichen Diskussion häufig genannte Aspekte finden allerdings nur eine mittlere Beachtung. Dazu gehören nicht nur kollaborative Funktionen wie das Teilen von Informationen oder die Zusammenarbeit in virtuellen Teams, sondern ebenso die eigenständige fachliche Fortbildung über digitale Tutorials. Selbst Funktionen zur intelligenten Suche nach Informationen sind nur für 46 Prozent der Büromitarbeiter in der chemisch-pharmazeutischen Industrie interessant.

Stattdessen würden drei von fünf gerne zeitlich flexibler arbeiten können, aber bevorzugen überwiegend schon weiterhin die gewohnte Präsenz im Büro: Für mehr Home Office-Angebote votiert derzeit nur etwa ein Drittel der Angestellten.

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