Russischer Ölkonzern investiert 600 Millionen Euro in Deutschland
(dpa) Der russische Ölkonzern Rosneft will in den kommenden fünf Jahren rund 600 Millionen Euro in Deutschland investieren. Es gehe etwa um die Modernisierung von Raffinerien und darum, Sicherheits- und Umweltstandards zu erhöhen, sagte der Chef des Staatsunternehmens, Igor Setschin, am Donnerstag in Berlin. Etwa die Hälfte der Gesamtinvestitionen würden derzeit bereits umgesetzt. Der Konzern hat seine deutschen Beteiligungen seit Jahresbeginn unter dem Dach der Rosneft Deutschland GmbH gebündelt.
Einen Einstieg ins deutsche Tankstellennetz nannte Setschin eine Option. Rosneft liefert bereits etwa an Tankstellen des französischen Total-Konzerns. Denkbar sei beispielsweise, einen Teil des Total-Netzes zu übernehmen, sagte Setschin bei der Eröffnung der Zentrale von Rosneft Deutschland. Das Geschäft sei aber sehr komplex.
Der Konzern hält mit 54 Prozent die Mehrheit an der Raffinerie PCK in Schwedt und ist mit jeweils rund einem Viertel der Anteile an der Bayernoil mit Sitz in Vohburg und an Miro in Karlsruhe beteiligt. Bundesweit beschäftigt das Unternehmen, das nach eigenen Angaben über die weltweit größten Rohölvorräte verfügt, etwa 5000 Menschen.
Setschin kritisierte die westlichen Sanktionen gegen Russland scharf. «Die Übertragung von politischen Fehlern auf die Unternehmensebene ist ein Zeichen von Schwäche», sagte er. Der Konzernchef gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ist von den USA wegen des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegt. Mit Blick auf die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen sagte Setschin: «Es tut uns leid, dass das gemeinsame Wirtschaftspotenzial nicht ausgenutzt werden kann.»
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