Procter lockt mit höherem Wella-Angebot - Gürtler soll Chef bleiben
An dem Preis für Vorzugsaktien hatte sich in den vergangenen Wochen ein Streit entzündet. Denn für jede stimmberechtigte Stammaktie bieten die Amerikaner 92,25 Euro. Vorzugsaktionäre hatten wegen der ursprünglich hohen Differenz Hilfe bei der Finanzaufsicht BaFin ersucht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht prüft öffentliche Übernahmeangebote. Auch der Düsseldorfer Waschmittel- und Kosmetikhersteller Henkel KGaA, der 4,99 Prozent der Stämme und 10,38 Prozent der Vorzüge von Wella hält, war mit dem ersten Angebot von Procter nicht einverstanden.
GESAMTVOLUMEN 5,6 MILLIARDEN EURO
Der Preis für die Vorzugsaktien werde nicht mehr weiter aufgebessert. "Der höhere Preis hat nichts mit Henkel zu tun, sondern ist die Konsequenz aus einem Gespräch mit dem Wella-Vorstand", hob Byrnes hervor. Die Wella-Spitze will sich in zwei Wochen detailliert zu dem Übernahmeangebot äußern, begrüßte aber bereits die Erhöhung. Die Unterstützung der Darmstädter bei der Übernahme sei Procter sehr wichtig, sagte Byrnes. Im März hatten sich die Amerikaner mit den Erben des Wella-Gründers geeinigt, die 77,6 Prozent der Stammaktien besitzen.
Insgesamt wird Procter die Übernahme aller Wella-Aktien 5,6 Milliarden Euro kosten. Der US-Konzern erwartet einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro.
Wella-Chef Gürtler soll neben seinem Posten bei Wella auch leitende Funktionen im Procter-Konzern übernehmen. Unter anderem soll er für das weltweite Friseurgeschäft verantwortlich sein. Weitere Entscheidungen über die anderen Vorstandsmitglieder seien noch nicht getroffen worden, sagte Byrnes.
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