Studie: Ein Drittel der Life Sciences Unternehmen befürchten, mit ihren E-Business-Aktivitäten der Branche hinterherzuhinken

Wandel durch das Internet vollzieht sich in kleinen Schritten

22.06.2001

Die Vernachlässigung von E-Business wird nach Einschätzung von Managern aus der Life Sciences Branche langfristig zu einer massiven Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen führen. Rund 30 Prozent der Pharma-Unternehmen liegen heute nach eigener Einschätzung bei der Entwicklung von E-Business-Initiativen hinter ihren Konkurrenten. 41 Prozent bezeichnen ihr Engagement als Durchschnitt und lediglich 21 Prozent als überdurchschnittlich. Ganze acht Prozent betrachten die eigenen E-Business-Aktivitäten als "führend". Dies ergab eine internationale Studie der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young in Kooperation mit der französischen Hochschule INSEAD. In persönlichen Interviews wurden 101 Führungskräfte von 42 Unternehmen aus zwölf Ländern in Europa, Nordamerika, Asien und Australien befragt.

"Alles in allem sind es die kleinen Schritte, die die E-Business-Aktivitäten der Branche kennzeichnen. Einen Quantensprung, wie von den Analysten vorhergesagt, können wir nicht feststellen", fasst Dr. Rolf Badenhoop, Vice President im Bereich Life Sciences & Chemicals von Cap Gemini Ernst & Young zusammen. In erster Linie versprechen sich die Unternehmen, die bereits massiv in ihre E-Business-Aktivitäten investiert haben, von ihrem Engagement einen Wettbewerbsvorteil. Nahezu die Hälfte (48 Prozent) der Befragten waren der Ansicht, dass sie sich durch E-Business einen Vorsprung sichern können. Nach Einschätzung von gut zwei Dritteln der Pharma-Unternehmen (68 Prozent) werden die Möglichkeiten des Internets dabei vor allem den Marketing- und Vertriebsbereich beeinflussen. So beispielsweise in Form von webbasierten Kundenbeziehungsmanagement-Systemen oder der Durchführung internet-gestützter klinischer Tests. Im Gegensatz dazu werden die Veränderungen in den Bereichen Forschung & Entwicklung oder Supply Chain als deutlich geringer eingeschätzt.

Die Untersuchung zeigt, dass, wenngleich auch Umstellungen nicht im großen Stil realisiert wurden, die Pharmakonzerne erste Verbesserungen aufgrund der E-Business-Initiativen erzielen konnten. So lässt sich beispielweise der Zeitaufwand beim Einreichen von Berichten, die nach der Beendigung von klinischen Tests bei den Behörden zur Genehmigung von Medikamenten eingereicht werden müssen, um die Hälfte senken.

Die größten Hindernisse bei der Einführung von E-Business im eigenen Unternehmen sehen ein Drittel der befragten Top-Manager in den notwendigen kulturellen Veränderungen im Unternehmen und in den Change Management-Prozessen. Auch die Probleme bei der Messung des Return-on-Investment werden von 25 Prozent als Hürde bei der effektiven Umsetzung der E-Aktivitäten genannt. Mit zwölf beziehungsweise sieben Prozent der Nennungen spielen die Fähigkeit zur technischen Umsetzung und die Infrastruktur hingegen eine untergeordneten Rolle. "Die Herausforderungen liegen also weniger im technologischen Bereich als in der Aufgabe, den Wechsel in das E-Business-Zeitalter zu managen. Gewinner werden die Unternehmen sein, die bei der Umstellung schrittweise vorgehen und dennoch den erforderlichen Pioniergeist aufbringen", so Badenhoop.

Die komplette Studie (englische Version) können Sie als PDF herunterladen.

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