Phosphatdünger können große Mengen an Uran enthalten

17.02.2005

Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig haben festgestellt, dass Phosphor-Düngemittel auch das toxische Radionuklid Uran (U) enthalten. Aus eigenen Analysen und umfangreichen Literaturrecherchen fanden sie, dass sich wegen der hohen Affinität von Uran zu Phosphor der ursprünglich im Rohphosphat enthaltene Uran-Gehalt von 13-75 mg/kg bei der Aufarbeitung zu Super- oder Triple-Superphosphat auf 85-191 mg/kg erhöht. Zwei-Nährstoff-Dünger (NP oder PK) enthalten 89-96 mg/kg Uran, NPK-Dünger noch 14 mg/kg Uran. Klärschlämme bringen es auf 4-32 mg/kg Uran. Düngemittel ohne Phosphor-Komponente (N-, K-, NK-, Mg-, S- und Kalkdünger) haben Gehalte von unter 1 mg/kg Uran. Bemerkenswert ist, dass trotz ihres signifikanten Phosphor-Gehaltes, Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist) ebenfalls nur gering (z.T. weit unter 2 mg/kg Uran) mit Uran belastet sind.

In den letzten 50 Jahren haben die Mengen an Uran, die durch menschliche Aktivitäten in die Umwelt gelangen, zugenommen und damit auch die Gefahr erhöhter Belastungen der Nahrungskette. Verantwortlich für Uran-Einträge in landwirtschaftliche Böden ist insbesondere die mineralische Phosphor-Düngung. Die Wissenschaftler/innen der FAL berechneten, dass eine übliche Phosphor-Düngung in Höhe von 22 kg/ha Phosphor mit mineralischen Phosphor-Düngemitteln jährlich 10-22 g/ha Uran auf den Acker bringt. Dem stehen aber Austräge (Entzüge Ernteprodukte, Erosion, Auswaschung) von kaum mehr als 1 g/ha Uran entgegen.

Anreicherungen von Uran im Boden sind somit bei mineralischer Phosphor-Düngung unvermeidbar. Folge steigender Uran-Mengen im Boden ist aber auch eine zunehmende Aufnahme von Uran über Pflanzen in die Nahrungskette und damit eine Verschlechterung der Nahrungsqualität. Mit Wirtschaftsdüngern gelangen dagegen bei gleicher Höhe der Phosphor-Düngung nur Uran-Mengen in Höhe des Austrages in die Böden. Vor diesem Hintergrund hat die Phosphor-Düngung mit Wirtschaftsdüngern also deutliche Vorzüge gegenüber einer Zufuhr von Phosphor mit Mineraldüngern.

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