Novartis wird weltgrößter Generika-Hersteller
Hexal-Kauf gebilligt
(dpa-AFX) Novartis steigt zum weltgrößten Anbieter von Nachahmer-Präparaten auf: Die EU-Kommission billigte den milliardenschweren Kauf des deutschen Generika-Herstellers Hexal und dessen US-Schwesterunternehmens Eon Labs. Um Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen, verpflichtete sich Novartis, Rechte an Medikamenten in Deutschland, Dänemark und Polen zu verkaufen, teilte die Kommission in Brüssel nach einer sechswöchigen Wettbewerbsprüfung mit. Der Kaufpreis beträgt nach Unternehmensangaben insgesamt 5,65 Milliarden Euro. Hexal (Holzkirchen bei München) und Eon Labs sollen mit der Novartis-Tochter Sandoz zusammengeschlossen werden.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte: "Dank der Zusagen von Novartis bleibt der Wettbewerb erhalten, und die Konsumenten werden weiterhin in den Genuss einer größeren Auswahl und niedrigerer Preise kommen." Verkauft werden die Rechte des bisher von Hexal hergestellten Rheumamedikaments Diclac in Deutschland und des Gichtmedikaments Apurin in Dänemark. Falls es dort der Käufer verlangt, muss auch das Mittel Allopurinol verkauft werden. In Polen ist das Medikament Calcihexal betroffen.
Der künftige Umsatz von Sandoz nach dem Zusammenschluss wird nach früheren Unternehmensangaben auf jährlich 5,1 Milliarden Dollar geschätzt. Im vergangenen Jahr verbuchte Hexal mit weltweit rund 7.400 Beschäftigten in 40 Ländern einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. In Deutschland sind fast 3.000 Menschen für Hexal tätig.
Novartis erhofft sich von den Übernahmen jährliche Einsparungen von 200 Millionen Dollar. Synergien erwartet der Schweizer Pharmakonzern insbesondere in der Produktion, bei der Materialbeschaffung, den Prozess- und Herstellungskosten, in Marketing und Verkauf sowie bei Entwicklung und Verwaltung.
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