Pharmafirmen lehnen neue Zwangsrabatte strikt ab
(dpa-AFX)- Die Pharmahersteller haben sich gegen die Kritik der Krankenkassen wegen steigender Arzneimittel-Ausgaben verteidigt und vor neuen Zwangsrabatten gewarnt. "Durch den geringen Anteil der Medikamente an den Gesamtausgaben können preisdirigistische Maßnahmen zwangsläufig keinen spürbar positiven Effekt für den Haushalt der Krankenkassen haben", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller, Cornelia Yzer, der "Berliner Zeitung". Da die Ausgaben für Arzneimittel nur etwa 15 Prozent der Krankenkassen-Aufwendungen ausmachten, sei "der Glaube der Kassen, dass mit einem Druck auf Arzneimittelpreise und Verordnungen das nicht nur finanziell kranke Gesundheitssystem therapiert werden kann", umso unverständlicher.
Yzer betonte, dass sich die Arznei-Ausgaben auf dem Niveau von 2003 normalisiert hätten: "Von einer dramatischen Kostenexplosion kann keine Rede sein." Im Vorgriff der Gesundheitsreform 2004 seien viele Verschreibungen auf Dezember 2003 vorgezogen worden. Im ersten Halbjahr 2004 seien deshalb weniger Medikamente verordnet worden. "Insofern erzeugt der Vergleich von 2004 mit den ersten Monaten 2005 ein schiefes Bild."
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