Neues Testverfahren ersetzt Hautreizungstests bei Kaninchen

02.05.2007

Der Beratende Wissenschaftliche Ausschuss des Europäischen Zentrums zur Validierung alternativer Methoden (ECVAM) hat die Validierung fünf neuer "in-vitro"-Tests bekannt gegeben. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines Verzichts auf Kaninchenversuche für Haut- und Augenreizungsprüfungen. Die Tests werden für eine Vielzahl täglicher Gebrauchsgegenstände, wie Spülmittel, Gesichtscreme oder Make-up, und buchstäblich Tausende von Chemikalien angewandt, die im Rahmen der neuen REACH-Chemikalienverordnung bewertet werden müssen. Einer der validierten Tests, der das Verhalten menschlicher Haut simuliert und das Hautreizungspotenzial von Chemikalien mit großer Genauigkeit und Präzision bestimmen kann, wird somit Kaninchenversuche ganz ersetzen. Zwei weitere Tests sind in der Lage, Auslöser schwerer Augenreizungen zu identifizieren, wodurch auch Augentests an lebenden Kaninchen künftig wegfallen dürften. Darüber hinaus macht es eine neue validierte Teststrategie für Hautallergien möglich, Tierversuche zu halbieren und in Einklang mit der REACH-Verordnung bis zu 240 000 Mäuse einzusparen.

Diese Tests, die von einem Ausschuss aus Vertretern von Mitgliedstaaten und Industrie, Akademikern und Tierschutzorganisationen validiert wurden, müssen nunmehr von Regelungsbehörden und den Mitgliedstaaten angenommen werden. Die Funktion des ECVAM, das seinen Sitz in der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission hat, ist es, Tierversuche zur Ermittlung des Reizungspotenzials von Kosmetika, Arzneimitteln und Chemikalien zu ersetzen, zu verfeinern und zu reduzieren.

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