Dunkle Wolken am Horizont der Business Angels
Hintergrund dürfte das politische Gezerre um die künftige Förderung von Wagnisfinanzierern sein. Die Business Angels hoffen seit Jahren auf eine steuerrechtliche Anerkennung ihrer volkswirtschaftlich wichtigen Aufgabe. Bekommen sollen sie nach aktuellem Stand aber fast nichts. Das derzeit diskutierte "Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG)" bringt ihnen kaum Entlastung.
"Die angekündigte Anhebung des Freibetrags für Veräußerungsgewinne von 9.060 Euro auf 20.000 Euro würde nur dann voll zum Tragen kommen, wenn der Engel 100% der Unternehmensanteile besitzt", erklärt Roland Kirchhof, Vorstand vom Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND). "Das gibt es in der Praxis aber nicht. Dementsprechend kommen die Engel auch immer nur in den Genuss von winzigen Bruchstücken des Freibetrags."
Mittelbar bedeute das MoRaKG laut Kirchhof sogar eine Schlechterstellung der vermeintlich geförderten Zielgruppe. "De facto sinkt die Wahrscheinlichkeit, künftig wirklich etwas zu erreichen." Anfragen an die Politik könnten künftig damit beantwortet werden, dass doch erst jüngst eine Verbesserung auf den Weg gebracht worden sei.
Die größte Hoffnung auf himmlisches Kapital dürfen sich laut Panel Umwelttechniker machen. Hoch in der Gunst der Engel stehen außerdem die Vertreter der Branchen Medizintechnik und Neue Materialien. Auf einen kräftigen Geldregen braucht allerdings kein Start-up zu hoffen. Jeder einzelne der Gründungsförderer reichte von April bis Juni durchschnittlich nur rund 63.000 Euro aus. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor lag der Betrag noch bei 125.000 Euro.
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