Euro-Stimmung auf Höchststand

31.12.2001

Wenige Tage vor der Währungsumstellung bleibt die Euro-Stimmung in Deutschland positiv. Die meisten Zweifel der vergangenen 100 Tage sind überwunden. Wirtschaftsminister Werner Müller rechnet mit Preissenkungen. Viele Topmanager erwarten, dass der Euro langfristig den Dollar als Leitwährung ablöst. Insgesamt steht das Euro-Stimmungsbarometer kurz vor der Währungsumstellung am 1. Januar 2002 auf "überwiegend positiv" und hält damit den Höchststand der letzen 100 Tage.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Internetuntersuchung der Mummert + Partner Unternehmensberatung, bei der die Euro-Nachrichten der letzten zehn Tage in den 30 wichtigsten Internetmedien erfasst und ausgewertet wurden. Das Euro-Stimmungsbarometer hat 100 Tage lang alle zehn Tage die jeweils aktuelle Meinung zum Euro angezeigt.

Deutschland gilt als ausgezeichnet vorbereitet auf den Euro ? die meisten Euro-Veröffentlichungenen der vergangenen zehn Tage sehen die Vorbereitungen und die Ausgabe der Euro-Starterkits als großen Erfolg. Inzwischen sei auch der Mittelstand gut gewappnet. Im Einzelhandel hilft Einfallsreichtum bei der Umstellung: Umrechnungstabellen werden eingesetzt, Schuhkartons und Gurkengläser sollen die Flut an rücklaufendem DM-Bargeld auffangen. Auch sonst geben positive Einschätzungen den Ton an. Wirtschaftsminister Werner Müller spricht von Preissenkungen im kommenden Jahr. Ein Großteil der europäischen Topmanager sieht nach Umfrageergebnissen im Euro langfristig die neue weltweite Leitwährung. Der Euro wird noch häufiger als Wachstumsmotor gesehen ? die Stimmung zu diesem Aspekt ist in den vergangenen zehn Tagen weiter gestiegen. Das einzige Thema mit negativem Akzent bleibt die Kriminalität. Insgesamt steht die Euro-Stimmung auf "überwiegend positiv" ? die neue Währung hat kurz vor Einführung die Kritik überwinden können.

Das Euro-Stimmungsbarometer hat 100 Tage lang die Euro-News im deutschen Internet beobachtet. Das Topthema der Monate Oktober und November war die Preisentwicklung: Tonangebend waren Befürchtungen, Unternehmen und Handel könnten die Währungsumstellung mit heimlichen Preiserhöhungen verbinden. Erst im Dezember wurde der Stand der Vorbereitung zum Thema eins ? und erst kurz vor Schluss wurden diese beiden Themen eindeutig positiv bewertet. Weitere Topthemen waren Wachstumserwartungen, Falschgeld-Kriminalität und die Logistik bei der Bargeldumstellung. Insgesamt ist die Euro-Stimmung über die vergangenen 100 Tage bergauf gegangen. Zwei Einbrüche nach unten gab es: 50 Tage vor dem Euro-Stichtag hat die Angst vor Preiserhöhungen die Stimmung verhagelt, 20 Tage vor dem Euro-Day waren es Befürchtungen, Deutschland sei nicht ausreichend vorbereitet für die letzten Schritte. Mit den Starterkits kam die Hochstimmung: Seit die Münzen da sind, ist der Tenor der Meinungen zum Euro zuversichtlich.

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