Letzter alter Lurgi-Vorstand geht

08.04.2008

(dpa-AFX) Neun Monate nach der Übernahme durch den französischen Konzern Air Liquide verlässt laut einem Zeitungsbericht der letzte der vier alten Vorstände den Anlagenbauer Lurgi. Rainer Hauenschild werde zum Monatsende abtreten, berichtet die "Financial Times Deutschland" ('FTD'/Montag) unter Berufung auf das Konzernumfeld. Nachfolger von Hauenschild solle Harald Notstain werden, langjähriger Leiter von Großprojekten bei Lurgi. Ein Lurgi-Sprecher habe eine Stellungnahme dazu abgelehnt, hieß es.

Lurgi gehörte früher zur Metallgesellschaft und der Nachfolgefirma Gea. Die veräußerte das Frankfurter Unternehmen im vorigen Juli an den französischen Industriegasehersteller Air Liquide. Lurgi baut unter anderem Anlagen, die Gase wie Wasserstoff und Kohlenmonoxid herstellen.

Der Wechsel der gesamten Lurgi-Führung in so kurzer Zeit habe nach Darstellung von Insidern zwei Gründe, heißt es in der Zeitung. Zum einen habe Air Liquide eigene Leute einsetzen wollen, wie das neue Eigner zumeist tun. Zum anderen hätten die alten Lurgi-Vorstände befürchtet, unternehmerische Freiheit und Status zu verlieren. "Die wollten nicht zu Befehlsempfängern in einem Großkonzern werden", sagte ein Vertrauter. Der alte Mutterkonzern sei dezentraler organisiert gewesen.

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