Wie viel Ruß im Feinstaub ist: Mit optischen Verfahren in Echtzeit messen

Bochumer Ingenieure gewinnen Transferwettbewerb

26.01.2009 - Deutschland

Es liegt was in der Luft - diese Tatsache ist unumstritten, seit es Feinstaubmessungen gibt. Was es aber genau ist, und wie hoch der Anteil schädlichen Rußes im Feinstaub ist, ist weitgehend unbekannt oder lässt sich nur in langwierigen Laboranalysen bestimmen. Bochumer Ingenieure haben unter der Leitung von Prof. Dr. Gustav Schweiger am Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik ein optisches Verfahren zur Bestimmung des Rußanteils im Feinstaub entwickelt. Als einer der Sieger im Wettbewerb "Transfer.NRW:PreSeed" werden die Forscher mit 180.000 Euro für zunächst zwei Jahre vom Land unterstützt, um auf dieser Basis ein Gerät zu entwickeln, das in Echtzeit nicht nur die Menge des Feinstaubs in der Luft, sondern vor allem auch den Rußanteil Messen kann.

Die reine Menge sagt wenig aus

Feinstaub an sich muss nicht unbedingt schädlich sein. Gewöhnlicher Hausstaub, Silikate, Reifen- und Bremsbelagabrieb, Sand und Pollen machen einen erheblichen Anteil aus. Nur ein mehr oder weniger kleiner Teil des Feinstaubs besteht aus Rußpartikeln, die beim Einatmen als besonders gefährlich gelten. Will man also das Gefahrenpotential des Staubs messen, genügt es nicht, seine absolute Menge zu ermitteln, wie herkömmliche Messanlagen es können. Nasschemische Analysen des gesammelten Staubs können jedoch Tage in Anspruch nehmen - die Ergebnisse kommen zu spät, um noch angemessen darauf reagieren zu können.

Optische Messung bringt Ergebnisse in Echtzeit

Die optische Messanlage, die die Bochumer Forscher entwickeln, wird nahezu in Echtzeit Daten sowohl über die Menge des Staubs als auch über die Rußbelastung liefern. So lassen sich zum Beispiel tägliche Belastungsspitzen ermitteln und die Verkehrsführung anhand verlässlicher Daten kurzfristig anpassen. Am Ende der ersten Förderperiode soll ein Prototyp in Betrieb gehen. Eine Ausgründung ist geplant.

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