Europäische Union weist Verwendung von Nanopartikel in ihre Schranken
WECF sieht den Beginn eines kritischen Umgangs mit neuen Technologien
WECF (Women in Europe for a Common Future) sieht in diesen Entscheidungen einen Meilenstein im veränderten Umgang mit Nanotechnologie und hofft auf eine Umsetzung des Vorsorgeprinzips und erste Schritte hin zu einer gesetzlichen Regulierung, Kennzeichnung der Produkte und verstärkter Risikoforschung.
„Alle drei EU Entscheidungen bedeuten in erster Linie mehr Sicherheit für die Verbraucher“, kommentiert Sonja Haider, Chemikalienexpertin von WECF, die Entwicklung in Brüssel. „ Wir von WECF setzen uns dafür ein, erst die Risiken zu bewerten, ehe neue Technologien den Markt stürmen. Die Entscheidungen von Brüssel zeigen, dass die Politik das Thema erfasst hat und anfängt, die Gefahren nicht getesteter Technologien für die Gesundheit ernst zu nehmen. Neue Errungenschaften - sei es Asbest, Atom- oder die Gentechnik - werden als Revolutionen angepriesen die Welt und das Leben zu verbessern. In der Rückschau bleiben die Ergebnisse meist hinter den Versprechungen zurück. Keines der genannten Beispiele hat wirklich die Lebensqualität der Menschen nachhaltig verbessert, die Gesundheit dafür aber massiv gefährdet."
Nanomaterialien in einer Größe um 100 Nanometer oder weniger werden besonders in verbrauchersensiblen Produkten wie Kosmetika verwendet. In dieser geringen Größe haben die Stoffe teilweise völlig neue Eigenschaften, die gezielt eingesetzt werden, wie bei Nano-Titandioxid als UV-Filter in Sonnencremes. Es sind bereits eine Vielzahl von Produkten und Lebensmittel mit Nanomaterialien auf dem EU-Markt, ohne dass ihre Sicherheit ausreichend geklärt ist und noch immer gibt es große Erkenntnislücken darüber, wie gefährlich die Nanopartikel für die menschliche Gesundheit sind. „WECF sorgt sich bei der Verwendung von Nanopartikel besonders um die gesundheitlichen Risiken für Kinder. Diese sind in ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen - auch schon während der Schwangerschaft - besonders sensibel für gesundheitsschädigende Substanzen“, ergänzt Sonja Haider. „Spätestens wenn man weiß, dass Nanopartikel mit unbekannter Wirkung natürliche körpereigene Schranken wie die Plazenta, die Blut-Hirn-Schranke durchwandern oder gar in den Zellkern vordringen können, sollten die Alarmglocken schrillen.“
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