Wacker Chemie erwartet schwieriges Jahr
(dpa) Der Chemiekonzern Wacker Chemie stellt sich nach einem kräftigen Umsatzrückgang und Ergebniseinbruch zum Start ins Jahr auf weitere Probleme ein. Für 2009 sei ein weltweiter Wirtschaftsabschwung zu erwarten, erklärte das Unternehmen am Donnerstag in München. Nach jetzigem Stand müsse mit einem deutlichen Minus bei Umsatz und operativem Ergebnis gerechnet werden.
Wie stark der Rückgang ausfällt, hänge vor allem von der weiteren Nachfrage- und Preisentwicklung in wichtigen Abnehmerbranchen ab. "Nach Jahren erfolgreichen Unternehmenswachstums befinden wir uns heute angesichts der weltweiten Rezession in einer Phase gesamtwirtschaftlicher Unsicherheit und damit vor einer großen unternehmerischen Herausforderung", erklärte Konzernchef Rudolf Staudigl.
Gegensteuern will das Unternehmen mit Kosteneinsparungen und Kurzarbeit, von der derzeit nach Angaben eines Wacker-Sprechers rund 2.500 bis 3.000 Mitarbeiter an den deutschen Standorten betroffen sind. Über die Frage eines Personalabbaus sei noch nicht entschieden. Das Unternehmen hält sich mit Neueinstellungen zurück und hat die Investitionspläne angepasst. Diese Maßnahmen zeigten Wirkung, erklärte Staudigl. Er sei langfristig weiterhin optimistisch für die Zukunft von Wacker, auch wenn 2009 kein einfaches Jahr für sein werde, betonte er. Der Chemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer beschäftigt weltweit 15.851 Menschen, davon gut 12.100 in Deutschland.
Im ersten Quartal machte dem Traditionsunternehmen vor allem der Nachfrageeinbruch in der Bau-, Automobil- und Halbleiterindustrie zu schaffen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) halbierte sich nahezu von 291,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 157,8 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 14,4 Prozent auf 872,5 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich blieb nur noch ein kleiner Gewinn von 5,5 Millionen Euro, nach 130,6 Millionen Euro vor Jahresfrist.
Einzig im Geschäft mit Polysilicium, das den größten Umsatzbeitrag lieferte, konnte Wacker Chemie zwischen Januar und März zulegen. In den übrigen Geschäftsbereichen kämpfte das Unternehmen dagegen mit Erlös- und Ergebnisrückgängen. Besonders stark brach das Halbleitergeschäft von Siltronic ein: Der Umsatz blieb um 64 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück und beim EBITDA verbuchte Wacker einen Verlust von 60 Millionen Euro.
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