Dresdner Forscher erhalten neue Zuwendung des BMBF für die Suche nach dem Ursprung der Masse am Teilchenbeschleuniger LHC

11.06.2009 - Deutschland

Die Förderung der Teilchenphysiker der TU Dresden als Partner im ATLAS-Experiment am neuen Genfer Teilchenbeschleuniger LHC ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) weiter ausgebaut worden. Im Rahmen eines aus der Verbundforschung herausgehobenen überregionalen Forschungsnetzwerks der jeweils besten Fachbereiche, dem so genannten Forschungsschwerpunkt FSP-101 „Physik auf der TeV-Skala am Large Hadron Collider“, wird die Dresdner Beteiligung mit einer Zuwendung von Bundesmitteln in Höhe von fast 1 Mio. Euro im Zeitraum 2009-2012 unterstützt.

Der Forschungsschwerpunkt ist im BMBF-Fördergebiet „Struktur und Wechselwirkung fundamentaler Teilchen“ auf die Nutzung und Weiterentwicklung des ATLAS Experiments am LHC ausgerichtet. Michael Kobel, Inhaber der Professur für Teilchenphysik am Institut für Kern- und Teilchenphysik der TU Dresden, umreißt schon einmal die Aufgaben, die vor den Forschern liegen, wenn ab Herbst die ersten Daten aus dem LHC gewonnen werden: „Was passiert, wenn hochenergetische Protonen frontal kollidieren? Entstehen bei diesem Zusammenstoß eventuell bisher unbekannte Teilchen? Finden wir den Ursprung der Masse der Elementarteilchen in Form eines das Universum erfüllenden Higgs-Feldes oder hat die Natur alternative Lösungen wie zum Beispiel zusätzliche Dimensionen des Raumes realisiert? Lässt sich vielleicht sogar die u.a. von unseren Dresdner Theorie-Kollegen vermutete letzte fehlende Symmetrie, die Supersymmetrie zwischen Teilchen und Kräften, nachweisen?“

Mehr als 1.800 Wissenschaftler von 164 Universitäten kooperieren, damit der ATLAS-Detektor erfolgreich arbeiten kann.

„Durch die Einrichtung der BMBF-Forschungsschwerpunkte haben wir die Möglichkeit, in diesem Exzellenznetzwerk internationaler Spitzenforschung gemeinsam außerordentlich anspruchsvolle Aufgabenstellungen über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten“, freut sich auch Junior-Professor Arno Straessner, der die Zuwendung gemeinsam mit Michael Kobel einwerben konnte und für die Entwicklung schneller Elektronik zur Verarbeitung und Übertragung der Daten des ATLAS-Detektors zuständig ist. „Nicht zuletzt wird mit dem Zuwendungsbescheid der Bildungs- und Forschungsstandort Dresden weiter gestärkt.“

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