Hermann-Schnell-Preis geht in diesem Jahr nach Mittelhessen

Gesellschaft Deutscher Chemiker zeichnet Marburger Wissenschaftlerin mit Stiftungspreis aus

15.09.2009 - Deutschland

Der Hermann-Schnell-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCH) geht im Jahr 2009 an die Marburger Chemikerin und Leiterin des TransMIT-Projektbereichs PolyNanoTec Dr. Seema Agarwal. Die Preisverleihung erfolgte am 31. August 2009 in Frankfurt am Main im Rahmen eines Preissymposiums der Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Dr. Agarwal habilitierte sich 2007 an der Philipps-Universität Marburg und lehrt dort zurzeit als Privatdozentin und akademische Rätin am Fachbereich Chemie für das Fachgebiet Makromolekulare Chemie. Darüber hinaus arbeitet sie kontinuierlich an neuen Entwicklungen im Bereich der polymeren Werkstoffe, innovativer Oberflächentechnologien und Nanofasern am TransMIT-Zentrum für Kunststoff-Forschung und Nanotechnologie.

Mit der Verleihung des Hermann-Schnell-Preises würdigt die Gesellschaft Deutscher Chemiker die international anerkannten Arbeiten der Marburger Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der bioabbaubaren Kunststoffe. Durch elegante synthetische Verfahren konnte Dr. Agarwal verschiedene Standardkunststoffe so verändern, dass diese an sich nicht bioabbaubaren Materialien nun kompostierbar sind.

Prof. Dr. Andreas Greiner, Leiter des TransMIT-Zentrums für Kunststoff-Forschung und Nanotechnologie und Chemieprofessor an der Philipps-Universität Marburg unterstreicht die Bedeutung des neuartigen Verfahrens: „Mit ihren Arbeiten hat Frau Dr. Agarwal etablierte Kunststoffe durch effiziente Synthesemethoden mit neuen Eigenschaftsprofilen ausgestattet und damit völlig neue Anwendungsfelder eröffnet. Die Bioabbaubarkeit dieser neuen Materialien ist nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern auch ökologisch wichtig.“

Angesichts der mit der Abfallbeseitigung von Kunststoffen verbundenen Probleme eröffnen sich durch die innovative Entwicklung der Marburger Chemikerin für die Entsorgung vollkommen neue und umweltschonende Perspektiven. So können nun beispielsweise Plexiglas oder das in der Wärmedämmung und in Massenartikeln wie CD-Verpackungen verwendete Polystyrol durch das neue synthetische Verfahren biologisch abgebaut werden.

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