Süd-Chemie betreibt in Moosburg neues umweltfreundliches Verfahren zur Herstellung von Gießereikernen für BMW Group
Die INOTEC®-Anlage fertigt ein Kernpaket bestehend aus mehreren Kernen zum Gießen des Zylinderblocks für den neuen hocheffizienten 6-Zylinder Dieselmotor der BMW Group. Insgesamt sollen in den nächsten zwei Jahren in dieser Kernfertigung, in die die Süd-Chemie einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag investiert hat, neue Arbeitsplätze im deutlich zweistelligen Bereich am Süd-Chemie Standort in Moosburg entstehen. In der jetzigen Anlaufphase der Produktion seit Mai 2009 liegt die Mitarbeiterzahl in der Moosburger INOTEC®-Anlage derzeit noch im einstelligen Bereich.
Grundlage dieser schadstofffreien Fertigung ist das INOTEC®-Bindersystem. Dieses Bindemittelsystem ist eine neuartige, anorganische und damit emissionsfreie Variante von Kernbindern auf Silikatbasis für die Gießereiindustrie, insbesondere den Aluminiumguss. Es wurde von der Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH, einem Joint- Venture der Süd-Chemie mit Ashland Inc., entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit der Leichtmetallgießerei der BMW Group in Landshut für den automobilen Serienguss optimiert. Der Süd-Chemie Tochter WD-Giesserei-Technik ist es in Moosburg gelungen, innerhalb kurzer Zeit die Herstellung von Gießereikernen für die BMW Group auf Basis des umweltfreundlichen anorganischen INOTEC®-Bindersystems in einer technisch hochmodernen Serienproduktion im 3-Schicht-Betrieb zu ermöglichen.
Der ökologische Nutzen besteht darin, dass die verwendeten anorganischen Bindemittel, anders als viele organische Bindemittel, nahezu keine Umwelt belastenden Emissionen abgeben. Somit kann in der Kernfertigung auf aufwändige Verfahren wie die Luftabsaugung und die Aminwäsche verzichtet werden.
Die Aufgabe eines Bindemittesystems besteht darin, den bei der Fertigung von Gießereikernen verwendeten Quarzsand so stabil zu binden, dass er den extremen Temperaturen von bis zu 900 Grad beim Aluminiumguss standhält. Damit wird das präzise und fehlerfreie Gießen von komplexen Formteilen wie Zylinderköpfen oder Wassermänteln ermöglicht. Der Gießereikern stellt - ähnlich zum Prinzip einer komplexen Kuchenbackform - das Hohlraummodell des zu fertigenden Gussteils dar, in den die sog. Schmelze, das glutflüssige Metallgemisch (i.d.R. auf Basis von Aluminium oder Eisen), eingefüllt wird. Nach dem Erkalten und Aushärten der Schmelze bröckelt der nun nicht mehr benötigte Gießereikern ab und gibt das fertige Gussteil frei.
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