Boehringer Ingelheim will neues Aids-Medikament einführen
Boehringer Ingelheim will jedes Jahr ein bedeutendes Medikament herausbringen. "Seit 1996 haben wir das regelmäßig geschafft. Wir geben uns viel Mühe, den Rhythmus einzuhalten", sagte Krebs. Boehringer erzielt mit diesen neueren, patentgeschützten Medikamenten etwa 40 Prozent seines Jahresumsatzes von 6,7 Mrd. Euro. Der weltweite Marktanteil des Unternehmens habe sich in den vergangenen Jahren zunächst von 1,2 auf 1,4 Prozent erhöht und werde in den kommenden Jahren weiter steigen. "Wir sehen, dass wir mit dieser Strategie vorankommen", sagte Krebs. Für jedes neue Medikament müssten mehrere 100 Mio. Euro zur Forschung eingesetzt werden.
Große Hoffnungen setzt der Konzern auf das Medikament Spiriva gegen eine chronische Lungenerkrankung, an der weltweit jährlich etwa drei Mio. Menschen sterben. Für das Arzneimittel hat Boehringer Ingelheim die europaweite Zulassung erhalten, zur Jahresmitte soll es in Europa eingeführt werden. Nach Einschätzung von Krebs kann das Präparat mit einem Jahreserlös von über zwei Mrd. Euro das umsatzstärkste Medikament des Unternehmens werden.
Die so genannte chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist nach Angaben von Boehringer Ingelheim weltweit die vierthäufigste Todesursache. Dennoch werde die Krankheit zu selten erkannt. Die Patienten, darunter viele Raucher, können wegen einer zerstörten Lungenstruktur nur schwer atmen. "Wir haben noch keinen klaren Nachweis, dass wir Todesfälle verhindern können", sagte Krebs. "Die Patienten atmen aber besser, bekommen mehr Sauerstoff und können länger stabil gehalten werden." In der Medizin wird die Abkürzung COPD als Sammelbegriff für die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem verwendet. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland drei bis fünf Mio. Menschen daran leiden.
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