Merck steigert Gesamterlöse 2009 um 2,1% auf 7,7 Mrd €
Die Lizenz- und Provisionserlöse gingen um 4,8% auf 369 Mio € zurück. Die hier enthaltenen Provisionserlöse sind 2009 von den Marketing- und Vertriebskosten in die Gesamterlöse umgegliedert worden (24 Mio € im Jahr 2009, 32 Mio € im Jahr 2008), da sie inzwischen zu den regulären Geschäftserlösen gehören. Vorjahreszahlen und entsprechende Kennzahlen sind angepasst. Wegen Unterauslastung der Produktion im Unternehmensbereich Chemie stiegen die Herstellungskosten der Merck-Gruppe stärker als die Umsatzerlöse. Daher lag das Bruttoergebnis mit 5.718 Mio € oder einer Zuwachsrate von 0,6% nur leicht über Vorjahr.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen um 8,9% auf 1.345 Mio €, wovon ein Großteil auf die Sparte Merck Serono entfällt, da Merck erstmals in seiner Geschichte gleichzeitig Studien zu zehn Projekten in der letzten klinischen Testphase vor einer möglichen Markteinführung durchführt. Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge, die noch im Vorjahr -170 Mio € betrugen, stiegen auf -373 Mio € an. Hierin sind vor allem Zuführungen von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten enthalten, die im Wesentlichen die Sparte Merck Serono betreffen. Für Währungsrisiken in Venezuela wurden Aufwendungen von 68 Mio € gebucht.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, die hauptsächlich im Zusammenhang mit der Akquisition von Serono im Jahr 2007 stehen, beliefen sich 2009 auf 658 Mio € und lagen damit 15% über dem Vorjahr. Hier sind Einmalaufwendungen beinhaltet, da Merck Lizenzrechte für die Produkte Enbrel® (Amgen) und Puregon® (Merck & Co.) aufgrund geänderter Einschätzungen über die zukünftige Höhe der Lizenzerlöse teilweise wertberichtigte.
In Summe fiel daher das Operative Ergebnis der Merck-Gruppe im Gesamtjahr 2009 um 43% auf 649 Mio €. Das Operative Ergebnis des 4. Quartals lag mit 44 Mio € um 69% unter dem Vorjahreswert von 142 Mio €. Das um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Integrationskosten für Serono bereinigte Operative Ergebnis (Core Operating Result) ging um 25% auf 1.296 Mio € zurück. Im vierten Quartal 2009 lag das bereinigte Operative Ergebnis bei 258 Mio € und damit um 16% unter dem Wert des Vorjahresquartal von 306 Mio €.
Die Umsatzrendite (Return on Sales) der Merck-Gruppe für 2009 betrug 8,4% im Vergleich zu 14,9% im Vorjahr. Im 4. Quartal 2009 erreichte die Merck-Gruppe eine Umsatzrendite von 2,2%, im Vorjahresquartal betrug sie 7,4%. Die um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Integrationskosten für Serono bereinigte Umsatzrendite (Core ROS) betrug 16,7% im Jahr 2009, verglichen mit 23,0% im Jahr 2008. Im vierten Quartal 2009 lag die bereinigte Umsatzrendite mit 12,7% unter dem Wert von 16,3% im vierten Quartal 2008.
Merck buchte im Geschäftsjahr Sondermaßnahmen von insgesamt -28 Mio €. Darin enthalten sind die Kosten in Höhe von 40 Mio € für die Rücknahme des Psoriasis-Mittels Raptiva® vom Markt. Außerdem wurden Erträge aus der Veräußerung des Geschäfts mit Naturstoffen in Brasilien (Sparte Performance & Life Science Chemicals) in Höhe von 11 Mio € realisiert. Das Finanzergebnis von Merck war mit -134 Mio € um 14% oder 22 Mio € besser als im Vorjahr. Die um Sondermaßnahmen bereinigte Steuerquote ist von 25,8% im Vorjahr auf 21,6% gesunken.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging 2009 um 15% auf 621 Mio € zurück und damit weniger stark als das Operative Ergebnis, da Merck deutlich weniger Sondermaßnahmen verbuchte als im Jahr 2008. Das Ergebnis vor Steuern fiel von 575 Mio € im Vorjahr auf 486 Mio € im Berichtsjahr. Das Ergebnis nach Steuern erreichte mit 377 Mio € fast den Wert des Vorjahres von 379 Mio €.
Der Free Cash Flow der Merck-Gruppe verdoppelte sich annähernd auf 812 Mio € im Vergleich zu 438 Mio € im Vorjahr. Der Basis Free Cash Flow (um Akquisitionen und Veräußerungen bereinigt) stieg um 42% auf 852 Mio €. Hierzu steuerte der Unternehmensbereich Pharma 916 Mio € bei, der Unternehmensbereich Chemie erreichte 432 Mio €.