Sechs Start-ups als Vorreiter der Energiewende ausgezeichnet
SET Award 2018 Gewinner kommen aus Kanada, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Kenia
dena/Pedro Becerra
Bei der Preisverleihung in Berlin lobte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, die hohe Qualität der diesjährigen Gewinner und Finalisten: „Der SET Award 2018 zeigt, dass Energiewende und Klimaschutz weltweit einige der besten Gründerinnen und Gründer anzieht. Ich bin natürlich besonders stolz auf die Gewinner; aber auch der Wettbewerb insgesamt war großartig. Viele Beiträge zeigten ein hohes Maß an Innovation, Ehrgeiz und Expertise. Das ist genau das, was wir brauchen auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft. Alle sind herzlich eingeladen, sich weiter an unserer SET-Initiative zu beteiligen, denn sie bietet ein rasch wachsendes Netzwerk für Unternehmen, die etwas für die globale Energiewende tun wollen.“
Die Gewinnerunternehmen wurden bei einem gemeinsamen Abendempfang des SET Tech Festivals, der Energie-Blockchain-Konferenz „EventHorizon“ und des „Berlin Energy Transition Dialogue“ prämiert. Eine internationale Jury wählte die Gewinner aus über 400 Bewerbungen aus 68 Ländern aus. 18 Start-ups kamen ins Finale und präsentierten ihre Ideen beim SET Tech Festival am 16. April in Berlin.
Christoph Frei, Generalsekretär des World Energy Council, kommentierte auf Basis der Resultate des aktuellen World Energy Issues Monitor 2018: „Die wichtigsten Themen, die Innovatoren um den Schlaf bringen, weil sie noch mit einigen Unsicherheiten verbunden sind, sind Blockchain und Internet of Things. Wichtig ist für sie auch das Thema Erneuerbare Energien, aber hier ist die Richtung klar. Priorität haben außerdem die Themen Marktgestaltung und Stromspeicher. Die Gewinner des SET Award 2018 zeigen, dass sie starke Ideen haben, um mit diesen Themen umzugehen, die für die Energiewende von entscheidender Bedeutung sind.“
Die Gewinner des SET Award 2018
Ionomr Innovations, Kanada (Kategorie 1: Emissionsarme Produktion): Ionomr entwickelt und produziert Ionenaustauschmembranen für die kostengünstige Erzeugung und Speicherung von Energie, für die Aufbereitung von Abwasser und für industrielle Prozesse. Die Membrantechnologie hat großes Potenzial, den Markt zu verändern. Sie könnte nicht nur einen einzelnen Energiesektor verändern, sondern die ganze Energiewende. Das Wachstumspotenzial ist groß, die Nebenprodukte sind umweltverträglich.
ForCity, Frankreich (Kategorie 2: Intelligente Netze und Plattformen): ForCity bietet eine Software-Plattform, mit der Entscheiderinnen und Entscheider in verschiedenen Sektoren der Stadtplanung Entwicklungen über Jahrzehnte simulieren und nachhaltige Lösungen erarbeiten können. Mit Hilfe von 4D-Simulationen lassen sich zum Beispiel Schwächen in Versorgungsnetzen für Wärme, Kälte oder Wasser und andere zukünftige Herausforderungen vorhersagen. Die Software kann vielseitig eingesetzt werden und erlaubt es, mit der zunehmenden Urbanisierung und den Anforderungen im Bereich Stadtplanung umzugehen.
Coolar, Deutschland (Kategorie 3: Energieeffizienz, smarte Geräte und Speicher): Coolar arbeitet an einem Kühlschrank, der ohne Strom auskommt und stattdessen mit Solarwärme und Wasser funktioniert. Damit können zum Beispiel Impfstoffe in entlegenen Krankenhäusern ohne Netzanschluss kühl gehalten werden. Die Kühlungstechnik bietet eine Lösung für eine bedeutende Ursache klimaschädlicher Emissionen: ineffiziente Kühlgeräte. Die Technologie kann in vielen Sektoren und Regionen eingesetzt werden, die dringend Fortschritte im Bereich Kühlung benötigen.
Skeleton Technologies, Deutschland (Kategorie 4: Innovative Mobilität): Skeleton Technologies stellt Ultrakondensatoren und Energiespeichersysteme auf Basis von Graphen her. Die UItrakondensatoren bieten im Vergleich zu anderen Produkten auf dem Markt eine vier Mal so große Leistungsdichte und eine doppelt so große Energiedichte. Das ist ein Innovationssprung in diesem Technologiefeld. Im Schwerlastverkehr kann das System die Kraftstoffeffizienz steigern und die CO2-Emissionen drastisch senken.
SOLHO, Niederlande (Kategorie 5: Energie, Wasser und Nahrung): SOLHO entwickelt Energiesysteme auf Solarbasis ohne Netzanschluss für die Energieversorgung von Anbauprojekten mit Gewächshäusern. Damit hilft SOLHO dabei, die Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung mit weniger Ressourcen und Umweltbelastung zu gewährleisten. Das System nutzt Solarstrom, thermische Speicher und Meerwasser für den Betrieb von Gewächshäusern. In vielen Regionen ist es eine große tägliche Herausforderung, Energie, Wasser und Nahrung zur Verfügung zu stellen. SOLHO bietet dafür eine Lösung.
Acacia Innovations, Kenia (Kategorie 6: Sonderpreis UN-Nachhaltigkeitsziel 7): Acacia Innovations macht modernes und nachhaltiges Kochen für Schulen in Kenia erschwinglich. Das Start-up vertreibt umweltfreundliche Brennstoffe und Küchenherde auf Basis eines attraktiven Abonnement-Models und hat sich damit zum größten Anbieter auf dem Markt entwickelt. Entsprechend dem siebten UN-Nachhaltigkeitsziel, trägt es dazu bei, nachhaltige Energie für alle zugänglich zu machen. Als Energiequelle kommen Rohrzuckerabfälle zum Einsatz. Das reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern auch Rauch- und Schadstoffemissionen, die beim Verbrennen von feuchtem Holz in den Schulen entstehen.
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