Wie viel verdient man eigentlich in einem Startup?
Gravierende Gehaltsunterschiede zwischen der Old Economy und Startups
TeroVesalainen, pixabay.com, CC0
Laut Studie verdienen Fachkräfte in Startups 41.000 Euro pro Jahr - ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Old Economy kommen auf ein Bruttojahreseinkommen von 57.500 Euro. Gravierender ist der Gehaltsunterschied bei Führungskräften: Mit 54.300 Euro jährlich liegt das Einkommen der Führungskräfte in Startups knapp 41.500 Euro unter dem in der klassischen Industrie (95.800 Euro). "Unternehmen in der Old Economy verfügen in der Regel über mehr Kapital, wodurch auch die Gehälter für die Beschäftigten höher sind als in Startups", erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
Mehr Überstunden und weniger Prämien
Darüber hinaus beziehen 63 Prozent der Führungskräfte in der klassischen Industrie Prämien in Höhe von fast 12.000 Euro im Jahr - in Startups erhalten nur 19 Prozent der Beschäftigten mit Personalverantwortung eine Prämie von circa 10.800 Euro. Laut Studie beträgt die vertragliche Arbeitszeit bei beiden Gruppen jeweils 39 Stunden. Die tatsächlich geleistete Arbeitszeit liegt in Startups bei 42 Stunden - das sind zwei Stunden mehr als in klassischen Industrieunternehmen. "Womit wir nicht gerechnet haben, ist, dass in Startups die Anzahl der geleisteten Stunden nur geringfügig höher ist als in der Old Economy", so Bierbach. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Fach- und Führungskräften in Startups stehen mit jeweils 27 Urlaubstagen im Jahr zwei Tage weniger Erholung zu als in der Old Economy.
Geschäftsführer in Startups erhalten circa 57.400 Euro jährlich
Zu den am häufigsten genannten Berufen gehört unter anderem der Geschäftsführer. Dieser verdient mit circa 57.400 Euro verhältnismäßig wenig. Zudem sind auch Berufe wie Projektleiter (48.500 Euro), IT Administratoren (46.400 Euro) und Online Marketing Manager (44.000 Euro) häufig in jungen Unternehmen vertreten. "Da Startups sich sehr darauf fokussieren, ihr Geschäftsmodell zu realisieren und erfolgreich zu betreiben, sind die Budgets für Personalkosten entsprechend niedriger", so Bierbach weiter.
46 Prozent der Akademiker in Startups sind Wirtschaftswissenschaftler
Laut der Auswertung verfügen fast 60 Prozent der Beschäftigten über einen akademischen Abschluss. 46 Prozent dieser Gruppe besteht aus Wirtschaftswissenschaftlern. "Studierte Wirtschaftswissenschaftler können einen breiten Aufgabenbereich in einem jungen Unternehmen abdecken - von Finanzen bis hin zu Marketing und PR", so Bierbach. Des Weiteren stammen 16 Prozent aus der Wirtschaftsinformatik sowie zehn Prozent aus der Fachrichtung Grafik und Design.
Das Internet: Nährboden für viele Startups
Knapp 50 der Befragten kommen aus dem E-Commerce, IT-Systemhäusern, Medien und Presse, Softwareunternehmen, Unternehmensberatungen sowie Werbung und PR. "Das Internet und der digitale Raum sind ein idealer Nährboden für innovationsgetriebene Startup-Unternehmen. Es wundert uns nicht, dass die Bereiche IT und E-Commerce in unserer Startup-Studie so häufig vorzufinden sind", schließt Bierbach ab.
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