Deutsche Lithium-Offensive: Zugriff auf weltgrößte Reserven

12.12.2018 - Bolivien

Bisher hinkt Deutschland bei Elektroautos hinterher - für die geplante Offensive bekommt ein deutsches Unternehmen nun erstmals direkten Zugriff auf den dafür wichtigen Rohstoff Lithium. Für Mittwochnachmittag ist im Beisein der bolivianischen Außen- und Energieminister sowie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Unterzeichnung einer deutsch-bolivianischen Gemeinschaftsfirma geplant. In Bolivien werden im Salzsee Salar de Uyuni die weltweit größten Lithium-Vorkommen vermutet. «Lithium ist einer der Schlüsselrohstoffe des 21. Jahrhunderts», sagte der Chef des baden-württembergischen Unternehmens ACISA, Wolfgang Schmutz, der Deutschen Presse-Agentur.

«Durch das Joint Venture sichert sich Deutschland erstmals nach Jahrzehnten wieder den direkten Zugriff auf wichtige, nicht-heimische Rohstoffe», betonte Schmutz. «Dies ist insbesondere für die deutsche Automobilindustrie von Bedeutung.» Das Unternehmen plant die Produktion von jährlich 40.000 bis 50.000 Tonnen Lithiumhydroxid in dem riesigen Salzsee in Bolivien. Dazu arbeitet man mit dem Staatsunternehmen Yacimientos de Litio Bolivianos (YLB) zusammen.

Geplant ist ein Produktionsbeginn im Jahr 2021 und eine Förderung über 70 Jahre. Der Rohstoff wird in einem komplizierten Verfahren gewonnen und für die Batterien in Elektroautos gebraucht. Daher wird Lithium auch als das «weiße Gold» bezeichnet. Geplant sind in Uyuni zwei große Lithiumanlagen, Deutschland mit dem Unternehmen ACISA steht hier in direkter Konkurrenz zu chinesischen Firmen.

Geplant wurde die erste Anlage von dem Thüringer Unternehmen k-utec. Sie soll pro Jahr rund 15.000 Tonnen Lithiumkarbonat produzieren, während die ACISA-Anlage auf bis zu 50.000 Tonnen Lithiumhydroxid kommen soll. Damit lassen sich geschätzt Batterien für eine Million Elektroautos mit über 300 Kilometern Reichweite bauen.

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