Chemiegeschäft hat sich erholt
Branchenproduktion steigt um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal
geralt, pixabay.com
Die weltweite Wirtschaftskrise ist außerdem noch lange nicht überwunden. Mittlerweile hat sich die zweite große Infektionswelle aufgebaut. Viele europäische Länder und Deutschland haben die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz massiv verstärkt. Die Geschäftsaussichten der Chemieunternehmen haben sich daher zuletzt wieder eingetrübt.
VCI-Präsident Christian Kullmann sagt zur Lage der Branche: „Der Chemie steht nach der aktuellen Erholung ein schwieriges Schlussquartal bevor. Auch wenn der Auftrieb in der Industrie stark war, droht durch Corona ein neuer Dämpfer. Wirtschaft und Gesellschaft sind gefordert, durch wirksame Maßnahmen und richtiges Verhalten das Infektionsrisiko einzudämmen. Die Bundesregierung muss verhindern, dass es zu dauerhaften wirtschaftlichen Schäden kommt.“
Prognose
Der VCI geht für 2020 weiterhin von einem Produktionsrückgang in der chemisch-pharmazeutischen Industrie von 3,0 Prozent aus. Bei rückläufigen Preisen (– 2,0 Prozent) sinkt der Branchenumsatz um 6,0 Prozent auf 186,4 Milliarden Euro.
Produktion
Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Chemieproduktion inklusive Pharma von Juli bis September 2020 um 1,9 Prozent. Das reine Chemiegeschäft legte sogar um 4,9 Prozent zu, da die Nachfrage aus der Industrie anzog. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen stieg von 77,5 Prozent auf 81,6 Prozent.
Erzeugerpreise
Chemische Erzeugnisse waren im dritten Quartal 0,5 Prozent teurer als im Vorquartal, aber 2,6 Prozent günstiger als im Vorjahr. Niedrige Ölpreise und die insgesamt schwache Nachfrage verhinderten stärkere Preisanstiege.
Umsatz
Von Juli bis September 2020 legte der Branchenumsatz gegenüber dem Vorquartal um 2,8 Prozent auf 43,8 Milliarden Euro zu. Wachstumsimpulse kamen aus dem Inlandsgeschäft, das um 3,5 Prozent stieg. Die Verkäufe an Kunden im Ausland wuchsen um 2,5 Prozent. Insbesondere das für die Branche wichtige Europageschäft entwickelte sich positiv.
Beschäftigung
Die Zahl der Arbeitsplätze in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist im dritten Quartal trotz der Corona-Pandemie noch stabil geblieben. Die Unternehmen beschäftigten zuletzt knapp 464.000 Mitarbeiter und sicherten die Arbeitsplätze, wo es nötig war, unter anderem mit Kurzarbeit.
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