Was denken die EU-Bürger über Nanomaterialien?

Bürger fordern bessere Kennzeichnung von Produkten des täglichen Gebrauchs und stärkere Sensibilisierung für die Risiken und Vorteile

17.11.2020 - Finnland

In einer vom EU-Observatorium für Nanomaterialien (EUON) in Auftrag gegebenen Studie wurde gemessen und analysiert, wie die Bürger in Österreich, Bulgarien, Finnland, Frankreich und Polen Nanomaterialien und ihre potenziellen Risiken für unsere Gesundheit und die Umwelt wahrnehmen.

seagul, pixabay.com

Dabei wurde festgestellt, dass trotz der Tatsache, dass hergestellte Nanomaterialien ein alltäglicher Bestandteil unseres Lebens sind, das allgemeine Bewusstsein über ihre Natur, Eigenschaften und Merkmale gering ist. Im Vergleich zu früheren Erhebungen ist das Bewusstsein jedoch gestiegen, und es wird erwartet, dass es in Zukunft weiter zunehmen wird.

Die Studie identifizierte einige Bedenken bezüglich der Sicherheit einiger etablierter und neuerer Anwendungen traditioneller und neuerer Nanomaterialien. Die allgemeine Risikowahrnehmung von Nanomaterialien war jedoch geringer als bei anderen modernen Trends und Technologien.

Die Ergebnisse bestätigen, dass Bedenken oft mit einem mangelnden Bewusstsein für Nanomaterialien korrelieren. Menschen, die mehr über Nanomaterialien wissen, sind tendenziell weniger besorgt über die Sicherheit bei der Verwendung von Nanomaterialien in Alltagsprodukten.

Die Mehrheit (87 %) der Studienteilnehmer möchte wissen, ob das Produkt, das sie kaufen, Nanomaterialien enthält. Diese Information könnte z.B. auf einem Etikett oder einer Verpackung angegeben werden. Sie gaben an, dass es besonders wichtig wäre, die Informationen auf dem Produktetikett für Lebensmittel und lebensmittelbezogene Produkte, Medikamente, Kosmetika, Kleidung und Textilien, Spielzeug und Waschmittel oder Haushaltsprodukte zu haben.

Die wichtigste Empfehlung der Studie lautet, das Bewusstsein der europäischen Bürgerinnen und Bürger für Nanomaterialien, einschließlich ihrer Vorteile und Risiken, zu schärfen, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit informierte Entscheidungen treffen kann. Dies soll durch den Austausch von Informationen und die Vermittlung der Vorteile und Sicherheitsaspekte von Nanomaterialien erreicht werden.

Die Studie empfiehlt auch, die Umfrage auf alle 27 EU-Länder auszuweiten. Sie skizziert den Bedarf an weiteren Untersuchungen, um die am besten geeignete Art der Kennzeichnung für Produkte, die Nanomaterialien enthalten, zu bestimmen und um festzustellen, ob die bestehenden Kennzeichnungsvorschriften angepasst werden müssten. Falls die Empfehlungen umgesetzt werden, zielen sie darauf ab, Behörden und Regulatoren dabei zu unterstützen, die Information und Kommunikation über Nanomaterialien zu verbessern. Dies wird die Verbraucher in die Lage versetzen, besser zu verstehen, wie Nanomaterialien und Nanotechnologie in verschiedenen Produkten verwendet werden, und wichtige Informationen ansprechen, die von der breiten Öffentlichkeit benötigt werden, um die Vorteile und Risiken von Nanomaterialien besser zu verstehen.

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