In einem Schritt von weißem Phosphor zur vielfältigen Produktpalette
Chemiker finden Methode industriell relevante Phosphorverbindungen direkt aus weißem Phosphor herzustellen
© Dr. Daniel Scott
Ein Forschungsteam am Institut für Anorganische Chemie um Dr. Daniel Scott und Prof. Dr. Robert Wolf hat nun eine breit anwendbare Methode zur Herstellung verschiedener industriell relevanter Phosphorverbindungen direkt aus weißem Phosphor gefunden.
Im Gegensatz zu den bereits etablierten, mehrstufigen Verfahren ermöglicht diese neue Methode den Zugang zu einer strukturell vielfältigen Produktpalette in lediglich einem einzigen Reaktionsschritt. Zu den auf diese Weise hergestellten Produkten gehört das Phosphoniumsalz THPC (Tetrakis(hydroxymethyl) phosphoniumchlorid), das in der Industrie als Ausgangsmaterial für die Produktion von Flammschutzmitteln für Textilien verwendet wird. Weitere Ergebnisse sind z. B. die hypophosphorige Säure – die industriell als Reduktionsmittel und als synthetisches Zwischenprodukt für die Synthese von organischen Phosphorverbindungen dient – und die ebenfalls einfach zugängliche Verbindung Phosphan (PH3) – die technisch u.a. als Begasungsmittel und ebenfalls als synthetisches Zwischenprodukt für die Herstellung von organischen Phosphorverbindungen verwendet wird.
„Entscheidend für den Erfolg der Methode ist die Verwendung der kommerziell erhältlichen Chemikalie Tri-n-butylzinnhydrid,“ erklärt Prof. Dr. Wolf: „Dadurch können die Reaktionen unter sehr milden Bedingungen ablaufen“. Der Vorteil dieser Zinnverbindung ist, dass sie leicht zurückgewonnen, effizient recycelt und sogar auf katalytische Weise verwendet werden kann. Mit ihrem neuen Verfahren zur Umwandlung von weißem Phosphor, haben die Regensburger Wissenschaftler eine Methode entwickelt, die eine praktische, vielseitige, kostengünstige und ressourcenschonende Alternative zu etablierte Vorgehensweisen ist.
Aufgrund der industriellen Relevanz der Ergebnisse wurde die Patentierung der Ergebnisse beantragt.
Originalveröffentlichung
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.