BASF erzielte trotz anhaltend hoher Rohstoff- und Energiepreise ein solides EBIT vor Sondereinflüssen

Kosteneinsparprogramm in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro angekündigt

27.10.2022 - Deutschland

„Trotz anhaltend hoher Rohstoff- und Energiepreise erzielte BASF im dritten Quartal 2022 ein solides Ergebnis“, sagte BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller bei der Vorstellung der Zahlen des dritten Quartals 2022 gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel.

BASF SE

Der Umsatz übertraf mit 21,9 Milliarden Euro den Wert des Vorjahresquartals um 12 Prozent. Ausschlaggebend für die Umsatzsteigerung waren deutlich höhere Preise in nahezu allen Segmenten. Lediglich Surface Technologies verzeichnete niedrigere Preise infolge gesunkener Edelmetallpreise. Währungseffekte wirkten in allen Segmenten positiv. Portfolioeffekte unterstützten das Umsatzwachstum zusätzlich. Niedrigere Mengen in allen Segmenten außer Agricultural Solutions dämpften die Umsatzentwicklung deutlich.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen sank verglichen mit dem dritten Quartal 2021 um 517 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden Euro. „Unsere kundennahen Downstream-Segmente Surface Technologies, Agricultural Solutions, Nutrition & Care sowie Industrial Solutions steigerten ihre Ergebnisse deutlich“, so Brudermüller. Die Ergebnisse von Chemicals und Materials gingen hingegen, verglichen mit den sehr hohen Werten im Vorjahresquartal, deutlich zurück.

Das EBIT lag mit 1,3 Milliarden Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (1,8 Milliarden Euro). Das hierin enthaltene Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank um 124 Millionen Euro auf 76 Millionen Euro, insbesondere aufgrund des geringeren Ergebnisbeitrags der BASF-YPC Company Ltd., Nanjing/China.

Im Vergleich zum dritten Quartal 2021 sank das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) um 446 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro und das EBITDA um 474 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro.

Das Beteiligungsergebnis stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Millionen Euro auf 102 Millionen Euro. Das Ergebnis der nicht-integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, enthielt Sonderaufwendungen aus Wertberichtigungen von rund 740 Millionen Euro. Diese wurden im Zusammenhang mit den beschädigten Nord-Stream-1-Pipelines gebucht, an denen BASF indirekt über Wintershall Dea AG beteiligt ist. Das operative auf BASF entfallende Nachsteuerergebnis von Wintershall Dea erhöhte sich gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 533 Millionen Euro auf 630 Millionen Euro.

Insgesamt ging das Ergebnis vor Ertragsteuern im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 538 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen verringerte sich gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 344 Millionen Euro auf 909 Millionen Euro.

Im dritten Quartal 2022 betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 2,3 Milliarden Euro und lag damit um 405 Millionen Euro über dem Vorjahresquartal. Der Free Cashflow belief sich auf 1,3 Milliarden Euro im dritten Quartal 2022 und war somit um 218 Millionen Euro höher als im Vorjahresquartal.

Kosteneinsparprogramm in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro angekündigt

Bereits am 12. Oktober 2022 hat BASF gemeinsam mit der Vorlage vorläufiger Zahlen ein Kosteneinsparprogramm angekündigt. Die Maßnahmen zur Kostenreduzierung werden bis Ende 2024 implementiert. Nach Abschluss rechnet BASF mit jährlichen Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro.

Martin Brudermüller begründete das Programm mit einer sich verschlechternden Ergebnisentwicklung in Europa und Deutschland sowie den herausfordernden Rahmenbedingungen: „Zum einen wächst der europäische Chemiemarkt seit rund einem Jahrzehnt nur noch schwach. Zum anderen setzt der deutliche Anstieg der Erdgas- und Strompreise im Laufe dieses Jahres chemische Wertschöpfungsketten unter Druck.“ In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 beliefen sich die Mehrkosten für Erdgas an den europäischen BASF-Standorten auf rund 2,2 Milliarden Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021. „Außerdem belasten große Unsicherheiten die chemische Industrie durch eine Vielzahl geplanter EU-Regulierungen“, so Brudermüller weiter.

„Diese herausfordernden Rahmenbedingungen in Europa gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzenten. Dies macht es absolut notwendig, dass wir unsere Kostenstrukturen so schnell wie möglich und auch dauerhaft anpassen. Wir müssen als Unternehmen jetzt handeln! Unser Kosteneinsparprogramm dient der mittel- und langfristigen Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa. Nur mit entschlossenem Handeln nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden, Aktionären und der Gesellschaft wahr“, so der BASF-Vorstandsvorsitzende.

Ausblick für die BASF-Gruppe

Im dritten Quartal 2022 hat sich die globale wirtschaftliche Aktivität deutlicher abgeschwächt als erwartet. Vor diesem Hintergrund hat BASF ihre Einschätzung zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 angepasst (Werte auf halbe Prozentpunkte gerundet, bisherige Prognose aus dem BASF-Halbjahresfinanzbericht 2022 in Klammern):

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: +2,5 Prozent (unverändert)
  • Wachstum der Industrieproduktion: +2,5 Prozent (+3,0 Prozent)
  • Wachstum der Chemieproduktion: +2,0 Prozent (+2,5 Prozent)
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,05 US-Dollar/Euro
    (1,07 US-Dollar/Euro)
  • Ölpreis der Sorte Brent von 100 US-Dollar/Barrel im Jahresdurchschnitt (110 US-Dollar/Barrel)

Trotz der deutlichen Abschwächung des wirtschaftlichen Umfelds seit dem dritten Quartal 2022 bleibt die im Halbjahresfinanzbericht 2022 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 unverändert:

  • Umsatz zwischen 86 Milliarden Euro und 89 Milliarden Euro
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 6,8 Milliarden Euro und 7,2 Milliarden Euro
  • Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 10,5 Prozent und 11,0 Prozent

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...