Leipziger Start-Up wandelt CO₂ mit patentierter Plasmakatalyse in grüne Chemikalien

CO₂ Recycling als sinnvolle Ergänzung zu Carbon Capture and Storage

11.09.2023
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Symbolbild

International herrscht unter Klimawissenschaftlern Einigkeit darüber, dass die weitere Erderwärmung nur gestoppt werden kann, wenn es neben der aktiven Verringerung des CO2 Ausstoßes gelingt, der Atmosphäre riesige Mengen Treibhausgase zu entziehen. Hier liefert das Leipziger Start-Up enaDyne mit seiner eigens entwickelten Plasmakatalyse-Technologie einen innovativen und vielseitigen Lösungsansatz.

„Wir sehen unsere Technologie als wichtige und sinnvolle Ergänzung zu den Carbon Capture and Storage Technologien. Denn enaDyne kann mit der Plasmakatalyse besonders effizient CO2 recyceln. So können wir CO2-Emissionen vermeiden und nachhaltige Chemikalien - beispielsweise Ethylen - das momentan noch auf fossiler Basis gewonnen wird, profitabel produzieren. Der Schadstoff wird mit unserer Technologie in einen gesuchten Wertstoff umgewandelt – nachhaltiger und profitabler kann CO2 Recycling eigentlich nicht sein“, erläutert enaDyne Geschäftsführer Philipp Hahn.

Patentierte Keramik als technologischer Gamechanger  

Das große Ziel des jungen Unternehmens ist es dabei, neben dem Recycling von CO2, eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu schaffen, mit der die chemische Industrie defossilisiert werden kann, um in Zukunft nicht mehr Öl und Gas als Basisressource für kohlenstoffbasierte Chemikalien nutzen zu müssen.

Herzstück der enaDyne Entwicklung ist ein nicht-thermischer Plasmakatalyse-Reaktor. Dieser kann aus CO2 und einer Wasserstoffquelle – beispielsweise grünes Methan - C1- bis C4-Kohlenwasserstoffe gewinnen, die wiederum zur Produktion von nachhaltigen Treibstoffen und als nachhaltige Grundchemikalien genutzt werden können. Der technologische Gamechanger ist dabei eine spezielle und patentierte Keramik, die in den enaDyne Reaktoren als aktive Elektrode verwendet wird. Die Technologie reduziert den Energieeinsatz drastisch, macht das Plasma besser kontrollierbar und ermöglicht einen flexiblen Einsatz der Reaktoren in verschiedensten Anwendungsbereichen. In modularen Container-Systemen kann die Technologie flexibel und skalierbar auch Methanol oder Formaldehyd überall dort grün herstellen, wo CO2 in Biogasanlagen oder Punktquellen der Industrie anfällt.

Ausgezeichnet und nachgefragt

enaDyne wurde im Frühjahr vom Urban Future Lab der Stadt New York als Teilnehmer der Carbon to Value Initiative nominiert: Die C2V-Initiative hat von 161 Bewerbungen aus 26 Ländern enaDyne und sieben weitere Start-ups für das dritte Jahr ihres Carbontech AcceleratorProgramms ausgewählt. Im Juni gewann EnaDyne den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland und den Clusterpreis Chemie. Aber auch die wachsende Nachfrage aus der Wirtschaft bestätigt die Lösungsansätze des Unternehmens: „Die meisten für uns relevanten Industriepartner erkennen gerade, dass sie alternative Kohlenstoffquellen brauchen, die nicht aus dem Boden kommen. Wir loten derzeit aktiv aus, welche Partner wir in Zukunft mit ins Boot holen können. Hier gibt es sowohl spannendes Potenzial in Deutschland als auch im Ausland“, ergänzt Philipp Hahn. 

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