Batterieforscherin Valeria Nicolosi erhält Diels-Planck-Medaille
Mit interdisziplinärer Forschung echte Innovationen ermöglichen
“Insbesondere die interdisziplinäre Forschung wie sie unsere Forschungsschwerpunkte an der CAU wie KiNSIS vorantreiben, sehen wir als besonders wichtig an, um innovative Lösungen für die großen Herausforderungen wie Gesundheit oder Energie zu entwickeln“, sagte Simone Fulda, Präsidentin der CAU in ihrem Grußwort. „Preise für exzellente Forschung wie die Diels-Planck-Medaille sind nicht zuletzt wichtig für die Sichtbarkeit von Wissenschaft in der Gesellschaft.“ Außerdem ermutigte Fulda die Promotionspreisträgerinnen und -träger, ihren akademischen Weg weiter zu verfolgen. „Wir brauchen solche hochmotivierten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angesichts der globalen Herausforderungen, vor denen wir stehen.“
Die Materialwissenschaftlerin Valeria Nicolosi gilt international als führende Expertin auf dem Gebiet extrem dünner 2D-Nanomateralien. Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen neuartige Materialien wie Graphen. Es besteht aus einer nur ein Atom dünnen Kohlenstoffschicht und ist extrem leicht, dabei 20 Mal fester als Stahl und elektrisch leitfähig. Mit diesen einzigartigen Eigenschaften könnte es Halbleiter und Energiespeicher der nächsten Generation ermöglichen, zum Beispiel schnellere und leichtere Batterien, Smartphones oder andere elektronische Geräte. Ihre jüngste Forschung zu Elektronik aus dem 3D-Drucker könnte Batterien ermöglichen, die sich in jede Art von Material einbetten lassen, von intelligenten Uhren über Kleidung bis hin zu implantierten Herzgeräten.
Hochkarätige Promotionsprojekte geehrt
Außerdem zeichnete der Forschungsschwerpunkt KiNSIS an diesem Abend die besten Dissertationen aus verschiedenen Bereichen der Kieler Nano- und Oberflächenforschung mit den KiNSIS-Promotionspreisen aus. Pharmazeut Dr. Nicholas Bungert wurde im Bereich Lebenswissenschaften für seine Dissertation zu Wechselwirkungen zwischen Partikeln in Pulvermischungen zur Inhalation geehrt. Der Preis im Bereich Physik ging an Dr. Luka Hansen, der zu Plasma-Oberflächenprozessen promovierte, mit denen sich die Eigenschaften von Nanomaterialien gezielt beeinflussen lassen. In der Kategorie Ingenieurwissenschaften wurden gleich zwei Preise vergeben: Der Materialwissenschaftler Dr.-Ing. Haoyi Qiu wurde für seine Forschung zu umweltfreundlichen Antifouling-Anstrichen für maritime Anwendungen ausgezeichnet. Dr.-Ing. Mevlüt Yalaz hat im Sonderforschungsbereich 1261 „Magnetoelektrische Sensoren“ auf dem Gebiet der Biomedizintechnik zur Tiefen Hirnstimulation mittels Magnetfeldsensoren promoviert. Die KiNSIS-Sprechergruppe überreichte die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise und gratulierte den Preisträgern zu ihren vielversprechenden Arbeiten, die ihre jeweiligen Forschungsgebiete maßgeblich vorangebracht haben.
Außerdem wurde beim Symposium Dr.-Ing. Fatemeh Davoodi aus dem Institut für Experimentelle und Angewandte Physik, mit dem5.000 Euro dotierten KiNSIS Early Career Award ausgezeichnet für ihre Forschung zur Entwicklung von elektronengetriebenen Photonenquellen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.
„Mit Veranstaltungen wie dieser Preisverleihung oder dem Symposium wollen wir exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen und zwar über Disziplinen, Institutionen und Karrierestufen hinweg“, sagte Professor Jeffrey McCord, Mitglied der KiNSIS-Sprechergruppe. „Begegnungen außerhalb des eigenen Kreises inspirieren zu neuen Ideen und Kooperationen, die wirkliche Innovationen ermöglichen. Das bringt nicht nur die internationale Materialforschung und Nanotechnologie voran, sondern auch unsere Gesellschaft“, ergänzt Professor Kai Rossnagel, ebenfalls Mitglied der KiNSIS-Sprechergruppe.
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