Anlagenbauer Voith spürt Belebung der Märkte
(dpa) Der Anlagenbauer Voith hat im ersten Halbjahr 2009/10 von einer deutlichen Marktbelebung in Asien profitiert. Der Auftragseingang blieb zwar mit 2,6 Milliarden Euro um 14 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie Vorstandschef Hubert Lienhard am Donnerstag in Heidenheim mitteilte. Verglichen mit dem vorangegangenen Halbjahr gab es aber ein Orderplus um 39 Prozent. «Wir spüren eine Belebung unserer Kernmärkte», erklärte der Manager und hob die Prognose für das Gesamtjahr leicht an.
Auftragseingang und Gewinn sollen mindestens auf Vorjahresniveau liegen. Sollte ein Großauftrag im derzeit schwächelnden Geschäftsbereich Hydro (Wasserturbinen- und Generatorengeschäft) hinzukommen, werde Voith bei den Ordern über Vorjahr liegen. «Ich bin verhalten positiv gestimmt», sagte Lienhard zur Entwicklung in den nächsten Monaten. Anfang des Jahres hatte der Vorstandsvorsitzende nach einem deutlichen Gewinnrückgang im Geschäftsjahr 2008/09 (30. September) noch von einem weiteren Rezessionsjahr gesprochen.
Das Ergebnis vor Steuern baute der Anlagenbauer im ersten Halbjahr 2009/10 (31. März) um elf Prozent auf 74 Millionen Euro aus. Der Gewinn blieb mit 35 Millionen Euro vier Millionen unter dem Vorjahreswert. Abschreibungen auf Finanzbeteiligungen hätten das Ergebnis nach Steuern jedoch mit 39 Millionen Euro belastet. «Ohne diese negativen Sondereffekte hätte sich der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt», erklärte der Voith-Chef. Weitere Abschreibungen sind nach seinen Worten in diesem Geschäftsjahr nicht zu erwarten.
Im Jahr 2008/09 hatte Voith im Zuge von Restrukturierungen etwa 3.600 Stellen gestrichen. Rund 97 Millionen Euro mussten für den Umbau verbucht werden. Im ersten Halbjahr 2009/10 fielen nach Angaben von Lienhard nochmals 20 Millionen Euro an, die das Ergebnis vor Steuern belasteten. Im laufenden Jahr seien keine weiteren Stellenstreichungen geplant, betonte der Manager. Ende März hatte Voith 38.845 Mitarbeiter.
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